Ungewollter Spitzenplatz: Österreich bei Firmenpleiten in Europa führend

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Laut Kreditversicherer Acredia: Plus 96 Prozent heuer in den ersten drei Quartalen

Im ersten Dreivierteljahr 2022 ist die Zahl der Firmeninsolvenzen um 96 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode gestiegen. Österreich habe damit den stärksten Pleitenanstieg in Europa erlebt, teilt der Kreditversicherer Acredia am Donnerstag mit. Insgesamt seien hierzulande in den ersten drei Quartalen 3.553 Insolvenzen angemeldet worden, heißt es mit Bezug auf Zahlen des Kreditschutzverbandes KSV1870. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) sprach jüngst von 3.714 Pleiten.

"Bis Ende des Jahres könnten wir in Österreich auf knapp 5.000 Firmenpleiten kommen", schätzt Acredia-Vorständin Gudrun Meierschitz. Für das Folgejahr 2023 wird dann ein weiterer Anstieg um 13 Prozent prognostiziert, womit das Vorkrisenniveau (2019) um acht Prozent überschritten würde.

Auch in anderen europäischen Staaten wird eine starke Insolvenzdynamik erwartet. In Frankreich soll es heuer einen Zuwachs von 46 Prozent und 2023 dann von 29 Prozent geben. In Großbritannien dürfte die Zahl der Pleiten heuer um 51 Prozent über dem Vergleichswert liegen, um 2023 dann nochmals um zehn Prozent anzusteigen. Für Deutschland werden plus fünf bzw. plus 17 Prozent vorhergesagt. Besonders stark betroffen seien die Bau-, Handels- und Logistikbranchen.

Weltweit dürfte es 2022 um zehn Prozent mehr Unternehmenspleiten geben als im Vorjahr. Für 2023 wird ein Zuwachs von 19 Prozent prognostiziert und ein Plus von zwei Prozent gegenüber 2019.

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