Unerwartete Pleite eines Unternehmens für Energiespeicher

Unerwartete Pleite eines Unternehmens für Energiespeicher
Ein Sanierungsplan soll erst nach einem erfolgreichen Abschluss der Investorengespräche gestellt werden.

„Die XelectriX Power GmbH wurde 2016 von den Brüdern Alexander und Dominik Hartl, sowie Christian Deutschbauer gegründet. Aus der Problemstellung heraus, dass Dieselgeneratoren auf Baustellen kostenintensiv sind und oft ineffizient betrieben werden, erwachte die Idee einen Energiespeicher zu konzipieren, der sich mit Dieselgeneratoren hybridisieren lässt“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Durch die Beteiligungen der Lansdowne Investment Company und Tansanit im Jahr 2020 ist es dem Unternehmen nun möglich seine globalen Wachstumspläne umzusetzen. Im Jahr 2021 beteiligt sich Herr Martin Lehner als Investor und Head of Advisory Board an der XelectriX Power GmbH.“

Die XelectriX Power GmbH mit Sitz in Mauthausen hat laut Creditreform die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. 30 Mitarbeiter sind davon betroffen.

XelectriX beschäftigt sich mit der Entwicklung und den Vertrieb von Energiespeichern. „Unerwarteter Weise hat sich das prognostizierte Geschäftswachstum nicht eingestellt, dies vor allem durch die geänderte Zinspolitik im Euro-Raum sowie der abflauenden wirtschaftlichen Gesamtlage. Dadurch konnte mit dem erreichten Auftragsvolumen keine Kostendeckung im Unternehmen hergestellt werden“, heißt es im knapp gehaltenen Insolvenzantrag. „Es ist beabsichtigt, das Unternehmen zu sanieren. Diesbezüglich werden derzeit Gespräche mit möglichen Investoren geführt.“ Ein Ergebnis soll noch nicht vorliegen. Ein Sanierungsplan soll erst nach einem erfolgreichen Abschluss der Investoren-Gespräche gestellt werden. 

Die Verbindlichkeiten werden mit 198.700 Euro beziffert, davon entfallen 104.700 Euro auf die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und 50.200 Euro auf die Lohnsteuer. Forderungen der Gesellschafter werden nicht angeführt.

 

Die Gesellschafter laut Firmencompass

·  Lansdowne Investment Company Cyprus Limited , Zypern (Anteil: 46,4309 %) 

·  Tansanit Stiftung , Liechtenstein (Anteil: 21,7301 %) 

·  Property Invest Holding GmbH (Anteil: 19,3433 %) 

·  Hartl Alexander, Mag., geb. 1974 (Anteil: 6,278 %) 

·  Aurelius Management GmbH (Anteil: 5,6524 %) 

·  Eckhard Gregor, geb.1984 (Anteil: 0,5652 %)

 

Die Vorgeschichte

Im Geschäftsjahr 2022 betrug der Bilanzverlust 11,74 Millionen Euro, davon entfielen 8,32 Millionen Euro auf den Verlustvortrag. „Im Jahre 2022 konnte das Unternehmen mit dem breiten Verkauf seiner Produkte beginnen und hat daher einen Umsatz von rund 4,8 Millionen Euro realisiert, dies entspricht nahezu einer Verfünffachung zum Vorjahr. Dennoch bleibt das Ergebnis erwartungsgemäß nach wie vor negativ. Um die weitere Finanzierung sicher zu stellen sowie die Eigenkapitalposition auszugleichen, wurden weitere stark nachrangige wandelbare Gesellschafterdarlehen gewährt. Zu Beginn 2023 wurde das Geschäftsmodell dahingehend geändert, dass reife Serienprodukte von einem Lohnhersteller im Auftrag des Unternehmens gefertigt werden“, heißt es im Bilanz-lagebricht 2022. „Neben einer positiven Auswirkung auf die Kostenposition erlaubt dieser Schritt eine wesentliche effizientere Working Capital Finanzierung. Mittelfristige Zielsetzung ist, dass das Unternehmen auf Grund weiteren Wachstums positiven Cash Flow erzielt und daraus selbstfinanziert wird. Die Erreichung dieses Ziels ist für 2023 vorgesehen und somit ist die Unternehmensfortführung gesichert.

Im September 2023 wurde das Stammkapital von 991.994 Euro auf 1,778 Millionen Euro erhöht.

Kommentare