Umfrage: Geld ist wichtiger als Work-Life-Balance
Fast die Hälfte (42 Prozent) der Menschen in Österreich sagen laut einer Studie, dass die Arbeitsbelastung in den vergangenen zwölf Monaten zugenommen hat, was zu schaffen mache.
Unflexibel sind die Menschen nicht: Fast ein Viertel ist bereit, die Firma zu wechseln, fast vier Fünftel (78 Prozent) sind bereit, sich an neue Gegebenheiten wie neue Arbeitsweisen anzupassen, zeigt die neue "Hopes and Fears Global Workforce Survey 2024" von PwC für Österreich mit 1.000 Befragten.
Der wirtschaftliche Druck hinterlässt Spuren am Arbeitsmarkt, schreibt die Unternehmensberatung PwC zur Studienveröffentlichung am Mittwoch. "Die angespannte Wirtschaftslage und der wachsende Druck auf die Arbeitnehmer:innen stellt das Thema Gehalt und Sicherheit in den Mittelpunkt.
Gleichzeitig spielen neue Technologien eine immer stärkere Rolle, die Arbeit effizienter und schneller zu erledigen. Unternehmen sind gefragt, die notwendige Transformation voranzutreiben und die Mitarbeiter:innen weiterzubilden", erläutert Johanna Schaller, Expertin für den Wandel der Arbeitswelt bei PwC Österreich.
Immerhin sind aber beinahe zwei Drittel (63 Prozent) der Menschen in Österreich mit ihrem Job zufrieden. Global sind es mit 60 Prozent etwas weniger und mit 45 Prozent sagen etwas mehr Menschen, dass ihre Belastung in der Arbeit gewachsen ist.
Gehalt wichtiger als Work-Life-Balance
85 Prozent der Befragten in Österreich erhalten ihren Angaben zufolge eine faire Bezahlung. 75 Prozent finden Sinn und Erfüllung im Job. 66 Prozent mögen die Flexibilität in der Arbeit. Eine gute Work-Life-Balance ist zwar immer noch wichtig, an erster Stelle steht für die Arbeitnehmenden allerdings ein ansprechendes Gehalt und finanzielle Sicherheit. Der Anteil derjenigen, die am Ende des Monats noch Geld für Ersparnisse, Urlaube oder sonstige Ausgaben haben, liegt in Österreich bei 44 Prozent - ist global mit 45 Prozent hierbei allerdings höher.
55 Prozent der österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr Veränderungen erlebt als in den zwölf Monaten davor. Dementsprechend ist sich ein gutes Drittel (35 Prozent) sicher, dass sie neue Tools und Technologien erlernen müssen, um ihre Arbeit weiterhin erfolgreich auszuführen. Das überfordert auf der einen Seite, ruft aber auch Widerstandsfähigkeit und Optimismus auf der anderen Seite hervor, so PwC.
Während 68 Prozent der älteren Generation der Babyboomer weltweit das Gefühl haben, dass es zu viele Veränderungen gibt (im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt von 48 Prozent), fühlen sich 84 Prozent der älteren Generation bereit, sich an die Veränderungen anzupassen (im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt von 78 Prozent).
"Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer befinden sich im Spannungsfeld von Heute und Morgen: Zum einen hinterfragen sie Veränderungen kritisch, zum anderen heißen sie aber auch neue Arbeitsweisen willkommen," so PwC-Expertin Schaller. Es liege an den Arbeitgebenden selbst, in ihr Team und unterstützende Technologien zu investieren. So könne der Druck gelindert werden - und die besten Talente egal welchen Alters angesichts des Arbeitskräftemangels gehalten.
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