Wie Facebook und Twitter auf den Krieg reagieren

Wie Facebook und Twitter auf den Krieg reagieren
Soziale Netzwerke blockieren Werbeanzeigen aus Russland. Facebook schaltete Sicherheitstool für Nutzer in der Ukraine frei.

In Reaktion auf Russlands Invasion in die Ukraine ergreifen die US-Netzwerke Facebook und Twitter weitere Maßnahmen. Der Facebook-Mutterkonzern Meta sei dabei, russische Staatsmedien daran zu hindern, in dem sozialen Netzwerk weltweit Anzeigen zu schalten oder dort Geld zu verdienen, gab der Sicherheitschef bei Facebook, Nathaniel Gleicher, am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. 

"Wir beobachten die Situation in der Ukraine genau und werden unsere Schritte zum Schutz der Menschen auf unserer Plattform weiter mitteilen", erklärte Gleicher. Man habe als Reaktion auf den Konflikt in der Ukraine ein Sondereinsatzzentrum mit Experten eingerichtet, um so schnell wie möglich reagieren zu können.

Sicherheitstool

Bereits zuvor schaltete Facebook für ukrainische Nutzerinnen und Nutzer ein Sicherheitstool zum Abschalten ihrer Profile frei. Menschen in der Ukraine könnten ihr Facebook-Konto nun mit einem einzigen Klick vollständig verriegeln, erklärte Gleicher auf Twitter.

Diese Möglichkeit soll Nutzerinnen und Nutzer schützen, die Angst vor Verfolgung haben. Mit der Sperrung können diejenigen, die nicht zum Freundeskreis der Nutzerin oder des Nutzers gehören, keine Profilbilder einsehen und herunterladen. Das Sicherheitstool ist eine Reaktion auf Meldungen, wonach Russland ukrainische  Bürgerinnen und Bürger auf Basis ihrer Einträge in Online-Netzwerken verfolgen könnte.  

Twitter wiederum blockiert bis auf weiteres Werbeanzeigen in Russland sowie in der Ukraine. So wolle man sicherstellen, dass wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit hervorgehoben werden, hieß es. Werbung lenke davon ab.

Eine grundsätzliche Strategie, wie mit der Propagandaschlacht im Krieg umgegangen wird, gaben die sozialen Netzwerke bisher nicht preis. Twitter löschte zuletzt zahlreiche Accounts, die erschütternde Bilder aus der Ukraine zeigten. Mitunter sorgen diese Löschungen aber für Diskussionen, weil die Gründe oft nicht nachvollziehbar sind. Twitter verweist zumeist auf die Regeln der Plattform, gegen die verstoßen wurde. 

Facebook-Schranken 

Russland kontert und hat Facebook inzwischen teilweise beschränkt. Die Kommunikationsaufsicht Roskomnadsor in Moskau hatte dem Facebook-Konzern vorgeworfen, mit der Sperrung russischer Medien auf dem Netzwerk "grundlegende Menschenrechte und Freiheiten" sowie "Rechte und Freiheiten russischer Bürger" verletzt zu haben.

Aufruf zur Blockade

Unterdessen wandte sich der ukrainische Minister für Digitalisierung, Vize-Premier Mychajlo Fedorow, in einem Brief an Apple-Chef Tim Cook und rief ihn auf, die Sanktionen gegen Russland durch Blockierung von Apple-Diensten einschließlich des App-Stores zu flankieren.

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