Überraschend: Woher Österreichs Mineralwasser kommt - und wem es gehört

Überraschend: Woher Österreichs Mineralwasser kommt - und wem es gehört
Wer in Österreich am meisten Mineralwasser verkauft und wo die Flaschen abgefüllt werden

Die Hitze ist da, inklusive gut gemeinter Tipps, möglichst zwei Liter am Tag zu trinken. Das freut die Wasserabfüller. Denn ausgerechnet sie haben eine lange Durststrecke hinter sich. Geschlossene Lokale, gestrichene Events und kaum Menschen in den Einkaufsstraßen, die ständig an einer Wasserflasche nuckeln, haben ihr Geschäft erodieren lassen.

„Normalerweise setzt die Branche 700 Millionen Liter im Jahr um, zuletzt waren es nur 644 Millionen Liter“, weiß Herbert Schlossnikl, vom Forum Mineralwasser. Der Pro-Kopf-Konsum ist damit von 90 auf 80 Liter eingeknickt.

Die gute Nachricht für heimische Abfüller: Sie sind gut im Geschäft. Ausländische Riesen wie Evian (gehört wie Volvic zum französischen Lebensmittelkonzern Danone) oder San Pellegrino (Teil der Schweizer Nestlé-Gruppe) fristen hierzulande ein Nischendasein.

Das Geschäft machen vor allem in Österreich abgefüllte Quellen und damit oft österreichische Familien. Ein Überblick, wo welche Quelle sprudelt und wem sie gehört.

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Vöslauer

Unangefochtene Nummer eins am Markt ist Vöslauer mit einem Marktanteil von 40 Prozent. „Jährlich werden in Bad Vöslau drei Millionen Hektoliter Wasser abgefüllt“, sagt Vöslauer-Chefin Birgit Aichinger. Abnehmer des niederösterreichischen Wassers gibt es auch in Deutschland, die Exportquote liegt bei 17 Prozent. Eigentümer ist übrigens seit dem Jahr 2003 die Ottakringer Getränke AG.

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Waldquelle

Im Branchenranking folgt mit Respektabstand die  Waldquelle (rund 15 Prozent Marktanteil) aus dem burgenländischen Kobersdorf. Diese ist seit 2008 in Besitz der italienisch-schweizerischen Unternehmerfamilie Pasquale und wird ausschließlich im Handel vertrieben.

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Römerquelle

Nummer drei am Markt ist die Römerquelle. Das Wasser aus dem burgenländischen Edelstal ist auch in der Gastronomie stark vertreten und gehört seit 2003 zu Coca-Cola Österreich. Der US-Getränkeriese hat sein Wasser-Angebot rund um den Globus ausgebaut. Unter anderem gehören Apollinaris, Vio oder Aquarius zum Konzern.

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Gasteiner

Erst Anfang 2019 hat die oberösterreichische Unternehmerfamilie Scherb das Gasteiner Mineralwasser (abgefüllt in Bad Gastein, Sbg.) vollständig von der Brau Union übernommen (diese hat fast zwölf Jahre lang 51 Prozent gehalten). Zum Lebensmittel- und Getränkekonzern der Scherbs gehören Marken wie Blaschke Kokoskuppel oder Auer.

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Frankenmarkter

Die oberösterreichische Familie Starzinger darf mit ihrer Getränkefirma Frankenmarkter, Lebensquell (Quelle Frankenmarkt/OÖ), Juvina (mittleres Burgenland) oder Long Life (Bad Radkersburg)  ihr Eigen nennen, wie auch Privatbrauereien und das Kracherl Schartner Bombe.

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Montes

Montes Mineralwasser klingt zwar italienisch, kommt aber aus den Kitzbühler Alpen. Die Quelle gehört der Familie Gruber, die auch die Marke SilberQuelle und „Tirola Kola“ abfüllt und zu der die Gruber Schank Systeme gehören.

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Peterquelle

Im südsteirischen Thermen- und Vulkanland sprudelt währenddessen die Peterquelle, die bis vor einem Jahr einem Mitglied der deutschen Unternehmerfamilie Riegel gehörte. Die Familie ist für ihre Goldbären bzw. ihrem Süßwarenkonzern Haribo bekannt. Abgefüllt werden auch die Mineralwassermarken Minaris und Steirerquell.Vor einem Jahr hat der Münchener Investor Hans Kilger die Quelle gekauft.

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Vitus

Die Vitus-Quelle aus Laa an der Thaya ist im Osten und Norden Österreichs bekannt. Eigentümer ist Johann Kühtreiber bzw. der Familienbetrieb Hubertus Bräu (in sechster Generation).

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Astoria

Die Marken Alpquell, Astoria oder Tiroler Quelle fließen dagegen allesamt im Zillertal. Und gehören der Tiroler Unternehmensfamilie Rieder, die vor Ort auch mit ihren Baufirmen bekannt ist.

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