Übernahme-Kampf um conwert spitzt sich zu

Übernahme-Kampf um conwert spitzt sich zu
Deutsche Wohnen will Angebot nicht nachbessern.

Rund um den geplanten Kauf des Wiener Immobilienunternehmens conwert durch die Deutsche Wohnen AG gehen die Wogen hoch. Eine Reihe von Großaktionären von conwert lässt kein gutes Haar am Offert der Deutschen, die 11,50 Euro je Aktie zahlen wollen und die Mehrheit an conwert anstreben. Die Deutschen aber wollen hart bleiben.

"Das deutsche Angebot ist ein Fehler", ist Klaus Umek, dessen Investmentfirma Petrus Advisers 6,7 Prozent an conwert hält, überzeugt. Er hat in einem neunseitigen Papier den "tatsächlichen Wert von conwert" analysiert und kommt zu wesentlich höheren Bewertungen als die Deutsche Wohnen AG. Er wirft den Deutschen vor, falsche Zahlen aus der Bilanz genommen und alle Synergien, die bei einer Übernahme entstehen, außer Acht gelassen zu haben.

"Das Angebot wird daher zurückgewiesen, wenn es keine substanzielle Erhöhung des Kaufpreises gibt", schreibt Umek in dem Papier. Immerhin sei der Aktienkurs von conwert seit der Angebots-Ankündigung durch Deutsche Wohnen deutlich gestiegen. Am Montag notierte conwert an der Wiener Börse bei 12,12 Euro.

Deutsche Wohnen will keineswegs nachbessern. Das Angebot soll bei 11,50 Euro bleiben und keinen Cent darüber, wie es aus mit dem Deal vertrauten Kreisen heißt. In etwa zwei Wochen soll das Offert offiziell vorliegen, Aktionäre können dann ihre Papiere zu diesem Preis anbieten.

"Natürliche Reaktion"

Dass Aktionäre mehr Geld wollen, als es der Übernahmeplan vorsieht, bezeichnen Insider als "natürliche Reaktion". Je lauter man schreie, desto größer die Chance, dass sie mehr bekommen, laute ihre Devise.

Deutsche Wohnen ist überzeugt, den richtigen Preis zu bieten. Ansonsten hätten nicht conwert-Großaktionäre wie der Bauindus-trielle Hans Peter Haselsteiner und die Familie Ehlerding bereits zugestimmt, ihre Anteile zu 11,50 zu verkaufen. Dass conwert eine neue Führung brauche, ist für die Deutschen klar. Denn der Aktienkurs sei in den vergangenen Jahren auf niedrigem Niveau dahin gedümpelt, weil eben die Führung nicht passte. Klappe die Übernahme nicht, würde sich daran nichts ändern. Das wäre für Aktionäre auch nicht gut.

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