Leiners Flagship-Store in Kagran wird türkisches Einkaufszentrum

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Geschäftsführer der Homeland Center GmbH ist ehemaliger Chef des Lieferdienstes Mjam.

Im Juli 2023 schlitterte die Möbelkette Kika/Leiner, die früher zum Signa-Imperium von René Benko gehört hatte, in die erste von zwei Pleiten; zuvor hatte die Supernova-Gruppe um Frank Albert die Kika/Leiner-Immobilien übernommen. 23 Standorte wurden im ersten Durchgang geschlossen. Darunter auch der 11.600 Quadratmeter große Leiner-Flagship-Store in der Hermann-Gebauer-Straße in Wien-Kagran.

Im Jänner 2024 kaufte die GIM Shopping Center GmbH für 12,5 Millionen Euro die Immobilie. Dafür wurde ein Kredit bei einer Bank aufgenommen. Die Bank hat ein Höchstpfandrecht in Höhe von 10,5 Millionen Euro im Grundbuch eintragen lassen.

Am Freitag, den 19. September 2025, wird dieser „Leiner“ wiederbelebt. Unter der Marke „Homeland“ wird das Einkaufszentrum neu eröffnet. Betreiber ist die Homeland Center GmbH.

Möbel, Haushaltswaren und Heimtextilien

Die Eigentümer sind drei Unternehmer türkischer Herkunft. „Türkische Geschäftsleute tätigen bedeutende Investitionen, die einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft der Städte leisten, in denen sie in verschiedenen Regionen der Welt ansässig sind“, schreibt Burak Pehlivan, Vorsitzender der Türkisch-Ukrainischen Wirtschaftsvereinigung, auf Instagram. „Wien bildet dabei keine Ausnahme. Eines der wichtigsten Einkaufszentren Österreichs und Wiens wurde von meinem geschätzten Freund Yaşar İncesu, der auch in der Ukraine und in Zentralasien in wichtigen Branchen investiert, und dem jungen Unternehmer Turgut Mermertas gekauft und wird nun mit einem neuen und innovativen Konzept in die Wirtschaft der Stadt eingebracht.“ 

Und weiters schreibt er: „Zweifellos wird diese Investition auch als Katalysator für den Eintritt türkischer Marken in den Wiener und österreichischen Markt wirken, insbesondere in den Bereichen Möbel, Haushaltswaren und Heimtextilien. Wir wünschen schon jetzt viel Erfolg.“

Drei Eigentümer

Die neue Betreibergesellschaft hat drei Eigentümer. Jeweils 44,65 Prozent halten die Gülle GmbH und die Systrade Planungs- und Handels-GmbH. Die Gülle GmbH gehört wiederum einer türkischen Aktiengesellschaft um den bekannten türkischen Textil- und Immobilienunternehmer Ismail Gülle.

Die Systrade gehört dem Investor Yasar Incesu. Die restlichen 10,7 Prozent hält die 3points GmbH von Turgut Mermertas.

Wie man den sozialen Medien entnehmen kann, sind die drei Unternehmer auch befreundet.

Die Immobilie gehört der GIM und diese wiederum dem Trio, nur ist der Aufteilungsschlüssel etwas anders. Gülle und Incesu halten je 40 Prozent, Mermertas die restlichen 20 Prozent.

Mermertas und Gustafsson

Letzterer ist auch Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Homeland Center. Der 43-jährige Mermertas ist Gründer der Plattform willessen.at. Außerdem war er zwischen Jänner 2011 und Dezember 2014 Geschäftsführer des Essenslieferdienstes Mjam, heute Foodora Austria.

General Managerin des Homeland-Einkaufszentrums ist Fatima Gustafsson. Sie war viele Jahre bei Ikea tätig, darunter in Bahrain und Dänemark. „Sie hat das Konzept für Homeland maßgeblich entwickelt und steht für das ganzheitliche Erlebnis für stilvolles Wohnen in Wien“, so das Unternehmen.

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