Tschechien: Kassenzettel-Lotterie soll Registrierkassen unterstützen
Tschechien startet am 1. Oktober 2017 mit seiner Lotterie für Rechnungsbelege. Damit sollen Kunden dazu motiviert werden, die Kassenzettel von Händlern einzufordern. Letztlich sollen dadurch die Steuereinnahmen des Staates steigen, wie das Prager Finanzministerium mitteilte. Die Quittungslotterie ist eine Ergänzung zum seit Dezember 2016 laufenden Projekt der „Elektronischen Erfassung von Umsätzen“ bzw. „Elektronischen Evidenz der Erlöse“ (EET).
Dieses Registrierkassenprojekt sieht vor, dass der Händler via Internet direkt mit den Steuerbehörden verbunden sein muss. Wenn der Händler eine Zahlung entgegennimmt, muss er sie in die Registrierkasse eintragen und ein paar Sekunden warten, bis er von der Steuerverwaltung einen Code erhält, der dann auch auf die Rechnung für den Kunden gedruckt wird. Die Finanzämter können so die Umsätze der Händler jederzeit kontrollieren. Eine Verlosung der Kassenbons soll es jeden Monat geben. Der Hauptpreis ist eine Prämie in Höhe von 1 Mio. Kronen (rund 38.300 Euro), der zweite Hauptpreis dann ein Pkw im Wert von 400.000 Kronen.
Prag hofft auf 690 Millionen Merheinnahmen
Jährlich will das Finanzministerium auf diese Weise Preise im Gesamtwert 65 Mio. Kronen (2,5 Mio. Euro) auszahlen. Die Registrierkassenpflicht gilt bereits für Hotels, Restaurants sowie Einzel- und Großhändler. 2018 werden weitere Unternehmensgruppen folgen. Das EET-Projekt, für das sich vor allem der frühere Vizepremier und Finanzminister Andrej Babis eingesetzt hat, war von Anfang an sehr umstritten. Die Opposition sieht darin eine „Schikane“ für Unternehmer. Die Regierung hingegen verspricht sich davon die Eindämmung von Steuerhinterziehungen um bis zu 18 Mrd. Kronen (rund 690 Mio. Euro) jährlich.
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