Trumps Zollpläne befeuern Schweizer Uhrenexporte in die USA

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Die Nachfrage nach Schweizer Uhren aus China bleibt weiterhin schwach. In den USA hingegen steigt das Interesse deutlich – die Exporte legten spürbar zu.

Zusammenfassung

  • Schweizer Uhrenexporte stiegen im April um 18% auf 2,55 Milliarden Franken, hauptsächlich durch Vorziehkäufe in den USA.
  • Die Exporte in die USA, angeheizt durch drohende Trump-Zölle, stiegen um 149% auf 852 Millionen Franken.
  • Trotz des Anstiegs in den USA blieben Exporte nach China und anderen asiatischen Märkten schwach.

Die Hersteller von Schweizer Uhren haben im Monat April deutlich mehr Zeitmesser ins Ausland exportiert als im Vorjahresmonat. Dabei sind die Ausfuhren in die USA im Zuge der Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump explodiert. Im April sind die Schweizer Uhrenexporte nominal um 18 Prozent auf 2,55 Milliarden Franken (2,73 Mrd. Euro) geklettert, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH am Donnerstag mitteilte.

In den ersten vier Monaten des Jahres liegen die Uhrenexporte damit mit 4,0 Prozent im Plus nach einem leichten Rückgang im ersten Quartal.

Trump-Zölle befeuern Exporte

Vor allem in die USA haben die Hersteller unüblich viele Uhren exportiert. Die Ausfuhren in den größten Absatzmarkt schossen um 149 Prozent auf 852 Millionen Franken in die Höhe. Damit hatten in Franken gemessen über ein Drittel der exportierten Schweizer Uhren Nordamerika als Ziel.

Der starke Anstieg in den USA sei hauptsächlich das Ergebnis vorgezogener Lieferungen, die durch Ankündigung hoher Zölle ausgelöst worden seien, hält der Uhrenverband fest. Donald Trump hatte Anfang April die Wirtschaft mit der Ankündigung hoher Importzölle geschockt, in Höhe von gegen 32 Prozent auf Schweizer Waren.

Nachfrage in China bleibt schwach

Das Exportplus im April sei daher kein Zeichen einer strukturellen Belebung der weltweiten Nachfrage nach Schweizer Uhren, so der Verband weiter. Das zeigt sich mit Blick nach China, wo die Uhrenexporte im April um gut 30 Prozent zurückgegangen sind. Und auch andere wichtige asiatische Märkte wie Hongkong (minus 23 Prozent) oder Singapur (minus 9,2 Prozent) verzeichneten Rückgänge.

Nach Preissegment verbuchten die Hersteller von Luxusuhren mit einem Exportwert von mehr 3.000 Franken im Berichtsmonat mit 23 Prozent den stärksten Anstieg. Aber auch Uhren im günstigsten Segment zu Exportpreisen unter 200 Franken waren mit einem Zuwachs von 10 Prozent im Ausland gefragt.

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