Trotz Klima-Sorgen: Die Welt bleibt fossiler Energie treu

Trotz Klima-Sorgen: Die Welt bleibt fossiler Energie treu
OPEC-Prognose: Auch noch im Jahr 2040 werden Öl und Gas den globalen Verbrauch dominieren.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) sieht trotz der weltweiten Klima-Debatte eine positive Zukunft für Öl und Gas: Auch im Jahr 2040 werde mehr als die Hälfte des globalen Energiebedarfs aus diesen fossilen Quellen stammen, gab sich OPEC-Generalsektretär Mohammad Barkindo bei der Präsentation des World Oil Outlook 2040 in Wien überzeugt.

Und das Beste aus OPEC-Sicht: Die Bedeutung der 14 Mitgliedsländer am Ölmarkt wird wieder zulegen. Denn die Ölförderung der USA, die in den vergangenen Jahren mit der verbesserten Fracking-Technologie enorm gestiegen ist, wird allmählich ihren Höhepunkt überschreiten und zu sinken beginnen. Die Ölreserven der OPEC, allen voran Saudi Arabiens, aber sind noch lange nicht erschöpft.

Effizienter Einsatz statt Abkehr

Völlig unbeeindruckt von der -Diskussion bleibt aber auch die OPEC nicht. Immerhin 40 Seiten des fast 300 Seiten dicken World Oil Outlook 2040 widmet die Organisation den Themen „Energiepolitik, Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“. Das Fazit: Nicht die völlige Abkehr von Öl und Gas, sondern deren effizienterer Einsatz und abgasärmere Autos seien zielführend. „Wir als Öl produzierende Länder sind Teil der Lösung des Klimaproblemes“, heißt es im Bericht.

Gleichzeitig versuchen die OPEC-Staaten in ihren Ländern die große Abhängigkeit von Öl zu reduzieren. „Wir investieren viel in erneuerbare Energien“, sagt Barkindo. Immerhin hätten die Staaten beachtliches Potenzial für Sonnen- und Windenergie. Von nahezu null im Jahr 2018 auf immerhin 1,9 Millionen Fass Öl-Äquivalent pro Tag im Jahr 2040 wollen die OPEC-Staaten ihre Wind- und Solarproduktion steigern.

Europa senkt Ölbedarf

Während der Ölverbrauch weltweit noch um durchschnittlich eine Million Fass pro Tag bis 2040 steigt, geht er in Europa zurück. Auch in anderen Industrienationen – etwa in Amerika – wird weniger Öl nachgefragt.

Treiber des Ölverbrauch-Wachstums dagegen sind die Länder Asiens und des Nahen Ostens. Dort konzentriert sich nicht nur das globale Bevölkerungswachstum, sondern dort leben auch die meisten Menschen, die kaum Zugang zu Energie haben. Fast eine Milliarde Menschen auf der Welt haben weder Strom noch Öl oder Gas. OPEC-Generalsekretär Barkindo nennt daher auch die Bekämpfung der Energiearmut als ein zentrales Thema für die nächsten Jahre.

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OPEC-General Mohammed Barkindo

Mehr Öl für Plastik

Der Zuwachs des Ölbedarfs in den nächsten zwei Jahrzehnten wird laut OPEC-Prognose stark von der Kunststoffindustrie geprägt sein. Gut 40 Prozent des zusätzlich geförderten Öls wird nämlich zur Plastikproduktion verwendet werden. Fast 30 Prozent des Ölverbrauch-Wachstums wird durch die Zunahme des Autoverkehrs verursacht. Die OPEC geht davon aus, dass die Zahl der Fahrzeuge bis 2040 um eine Milliarde auf 2,4 Milliarden steigen wird. Rund 25 Prozent des Wachstums werde auf den Flugverkehr entfallen.

Damit das benötigte Öl auch verfügbar ist, wird die internationale Ölindustrie laut Prognose 10,6 Billionen Dollar investieren – „eine gewaltige Summe“, wie Barkindo betont.

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