Trotz Hausarrest für Hennen gibt’s genügend Freilandeier

Eierfärben im großen Stil: Bis zu 30.000 Stück pro Stunde laufen vom Band
Agrarvertreter fordern, dass Kantinen nach dem Bestbieterprinzip einkaufen.

Was die Tierschutzstandards in der Eierproduktion angeht, sind Österreichs Betriebe schon lange führend. "Unser Geflügel hat den meisten Platz und wir verwenden die wenigsten Antibiotika", betont Josef Plank, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich.

Das hat einen Preis, den Großküchen oft nicht bezahlen wollen. Sie greifen zu günstigerer Ware aus dem Ausland. Plank: "Täglich holen wir eine Million Eier ins Land, die wir hier verarbeiten." Es sei "unerträglich", dass der Staat zwar einerseits hohe Standards setzt, diese beim Einkauf durch die öffentliche Hand aber keine Rolle spielen. Agrarvertreter fordern daher einmal mehr, dass bei Ausschreibungen von Kasernen, Krankenhäusern, Internaten oder Pflegeheimen das Best- und nicht das Billigstbieter-Prinzip zur Anwendung kommt.

Für Ostern ist die Versorgung mit heimischen Eiern jedenfalls gesichert – "auch aus Freilandhaltung", betont Franz Kirchweger, Obmann der Erzeugergemeinschaft Frischei.

Wintergarten fürs Huhn

Bis vergangenen Samstag hatten Hennen in Österreich wegen der Vogelgrippe Ausgehverbot. Viele Betriebe hatten ihren Tieren aber "Wintergärten" gebaut. Sprich: einen Unterstand im Freien, bei dem darauf geachtet wurde, dass die Tiere nicht mit Wildvögeln in Kontakt kommen. Österreichweit kommt fast jedes vierte Ei (22,8 Prozent) aus Freilandhaltung, der Bio-Anteil liegt bei zehn Prozent.

Die meisten Legehennenbetriebe gibt es übrigens in der Steiermark (365 mit insgesamt mehr als 2,2 Mio. Tieren), gefolgt von Niederösterreich (109 Betriebe mit 1,6 Mio. Hennen).

Unter dem Strich sorgen österreichweit knapp 700 Betriebe für einen Selbstversorgungsgrad von aktuell 90 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2009, als Österreich das Ende der Käfighaltung einläutete, lag die Quote noch bei 65 Prozent.

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