Mahrer: "Wirtschaft noch im April schrittweise hochfahren"

CORONAVIRUS: PK "WEITERE MASSNAHMEN ZUR SICHERUNG VON STANDORT UND BESCHÄFTIGUNG": MAHRER
Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer glaubt an ein gutes rot-weiß-rotes Comeback. "Österreich wird zu den Ländern gehören, die besser aus der Krise herauskommen."

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer fühlt sich am Ende dieser Woche selbst wieder wohler, wie er wörtlich in einer Online-Pressekonferenz heute eingestanden hat. Das staatliche Hilfspaket, das am Freitag von Finanzminister Blümel und Vizekanzler Kogler präsentiert worden ist, hält er für eines der besten in Europa. Daher werden wir früher und besser aus dieser Krise herauskommen als andere Länder, glaubt Mahrer. "Wir werden alle Maßnahmen immer wieder anpassen müssen, oft schon nach einer Woche oder gar erst drei Tagen".

Besonders erfreulich ist für ihn, dass mit der EU eine Regelung für die staatlichen Beihilfen gefunden wurde. Nun können Bankkredite für kleine und mittlere Unternehmen bis zu 800.000 Euro auch zu 100% vom Staat besichert werden, damit sollte es keine Probleme geben, rasch zu Liqudität zu kommen, sagt Mahrer. Dieses Modell der Schweiz war bisher aus EU-Behilfe-Gründen nicht möglich gewesen. Gemeinsam mit anderen Staaten habe man aber bei der EU-Kommission erfolgreich lobbyieren können.

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Comeback soll im April starten

Mahrer hofft, dass das rot-weiß-rote Comeback noch im April beginnen kann. "Wir starten mit dem Handel, zunächst kleine Geschäfte, in denen es nicht zu großen Menschenansammlungen kommt". Allerdings müssen die Corona-bedingten Grundregeln wie Abstand halten, Hygienemaßnahmen für Mitarbeiter und Schutzmasken immer berücksichtigt werden. Bei Branchen, in denen Körperkontakt notwendig ist, wie Friseure, Massagen, Mani- oder Pediküre wird es aber noch dauern. Und Gasthäuser? "Dafür überlegen wir gerade besondere Regelungen. Denn mit Mundschutz lässt es sich ja schwer essen", so Mahrer.

Als nächster Öffnungsschritt könnten dann mittelgroße Geschäfte drankommen. "Mehr Fläche heißt dann auch mehr Kunden", so Mahrer, "aber wohl keine Flagship-Stores". Und es wird immer eine begrenzte Zahl von Kunden plus Mitarbeitern pro Quadratmeter Geschäftsfläche geben. Ob dann nicht wieder die Diskussion entsteht, dass bestimmte (kleinere) Geschäfte etwas verkaufen dürfen und andere nicht? "Das ist aus gesundheitspolitischen Gründen wohl nicht anders möglich."

Auf einen Zeitplan zur weiteren schrittweisen Öffnung will sich Mahrer nicht festlegen. "Die Schritte werden aber immer größer und immer schneller werden".

Best practice-Beispiele aus aller Welt

Die Wirtschaftskammer hat in einer Datenbank 212 Maßnahmen zur Rettung der Wirtschaft aus anderen Ländern zusammengetragen. Man sehe sich genau an, was funktioniert und welche Auswirkungen jede Maßnahme habe, so Mahrer. Dazu kommen natürlich noch eigene Überlegungen. Verstaatlichungen oder auch Verländerungen lehnt er ab. "Was wir aber aus der Corona-Krise sicher lernen, ist dass wir bei bestimmten Produkten stärker autark sein müssen, zum Beispiel bei den medizinischen Produkten."

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