Deutsche dürfen wieder in ganz Österreich urlauben - Tourismusbranche jubelt

Deutsche dürfen wieder in ganz Österreich urlauben - Tourismusbranche jubelt
Deutsche sind die größte Besuchergruppe, sie können wieder ins Land. Die Branche muss jetzt aber Sicherheitskonzepte liefern.

Die heimische Tourismusbranche jubelt, nachdem Deutschland Österreich von der Liste der Risikogebiete genommen hat. Und das aus gutem Grund.

Denn die Reiselust in Deutschland ist ungebrochen, wie deutsche Tourismus-Experten kürzlich feststellten. Österreich steht als Urlaubsland auf der Wunschliste der Deutschen ganz weit oben - nur Italien und Spanien sind noch weiter vorne.

Ohne Beeinträchtigungen

Ökonomisch betrachtet ist das überlebenswichtig: Knapp ein Drittel der gesamten Touristen in Österreich kam im Jahr vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, 2019, aus Deutschland. Abzüglich der 39.944.232 Übernachtungen durch Österreicher, machen die deutschen Touristen sogar knapp die Hälfte aus.

Die 56.406.717 Millionen Übernachtungen der Deutschen waren fünf Mal mehr als jene der Niederländer, die Platz zwei der Besuchergruppen belegen.

Wichtig ist es laut Branchenvertretern nun, dass entsprechende Sicherheitskonzepte präsentieren werden, die nicht das Urlaubserlebnis beeinträchtigen.

Gut gebucht

Ein Thema, das die Branche auch im Sommer beschäftigt, der zumindest in der Ferienhotellerie schon gut gebucht ist – ganz anders als im vergangenen Sommer: Zwischen 2010 und 2019 ist die Zahl der Gästenächtigungen in Österreich im Sommerhalbjahr um durchschnittlich 2,3 Prozent im Jahr gestiegen. Dann kam Corona und ein Einbruch von 32 Prozent. Die Fernmärkte sind quasi völlig weggebrochen, China zum Beispiel um 99 Prozent.

Wie berichtet, nimmt die deutsche Regierung wegen sinkender Corona-Infektionszahlen ganz Österreich ab Sonntag von der Liste der Risikogebiete.

Auch die Bundesländer Tirol und Vorarlberg gelten nicht mehr als Risikogebiet, teilte das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. Seit 1. November befand sich das gesamte Bundesgebiet, mit Ausnahme der Gemeinden Jungholz und Mittelberg/Kleinwalsertal, auf der Roten Liste des RKI. Seit 6. Juni waren es nur mehr Tirol und Vorarlberg.

"Gute Nachricht für den Tourismus"

Bundeskanzler Sebastian Kurz, Tirols Landeshauptmann Günther Platter und der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner zeigten sich allesamt erfreut über den deutschen Schritt. Kurz zeigte sich "zuversichtlich, dass mit dem rasch vorangehenden Impffortschritt der Rückkehr zur Normalität im Sommer absolut nichts im Weg steht. Die Entscheidung der deutschen Regierung ist ein wichtiges Signal für die bevorstehende Sommersaison im Tourismus. Es ist besonders schön, dass wir im Sommer viele deutsche Gäste bei uns begrüßen werden", sagte Kurz.

"Dass Deutschland bekanntgegeben hat, Tirol ab Sonntag von der Roten Liste zu streichen, ist eine sehr gute Nachricht - auch für den Tourismus in unserem Land", freute sich auch Tirols Landeshauptmann Platter.

Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner bezeichnete die Entscheidung als "gute Nachricht für den Vorarlberger Tourismus zur richtigen Zeit". Der Schritt sei überfällig gewesen. Eine Neubewertung Vorarlbergs wäre für ihn deutlich früher möglich gewesen, wenn nicht stur an den Inzidenzen festgehalten worden wäre. Nur starr auf diese Zahl zu blicken, greife für eine fundierte Risiko-Beurteilung zu kurz, so Wallner und plädierte für eine "Gesamtbeurteilung". Einem sicheren, erfolgreichen Sommertourismus stehe aber nun nichts mehr im Weg.

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