Tourismus: Mehr Gäste am Berg

Tourismus: Mehr Gäste am Berg
Es wedelten wieder mehr Deutsche über Österreichs Pisten, aber in den Vorjahren gab es ein starkes Minus.

 Volle Pisten, gut gebuchte Hotels: Im Winter haben 16,43 Millionen Urlauber in Österreich eingecheckt. Damit kamen grob gesprochen auf jeden Österreicher zwei Touristen. Im Durchschnitt zumindestens. Tirol ist mit 25,65 Millionen Nächtigungen allein im Winter das tourismusintensivste Bundesland. Aufs Jahr gerechnet checken mehr Urlauber in Tiroler Betrieben ein als in ganz Griechenland. Allein die Ötztaler Gemeinde Sölden beherbergt fast genauso viele Gäste wie das gesamte Burgenland.

Österreichweit haben Urlauber im Winter 64,3 Millionen Nächte in Österreich verbracht – um 3,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gut macht sich in der Statistik das Schaltjahr. Der zusätzliche Tag bringt rein rechnerisch 570.000 Nächtigungen. Das Nächtigungsplus zieht sich durch alle Bundesländer – mit der Ausnahme von Kärnten.

Franken bringt Schweizer Gäste

Bei den ausländischen Gästen gab es das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten, so die Zahlen der Statistik Austria. Aus Deutschland sind um 4,4 Prozent mehr Gäste angereist als im Winter des Vorjahres. Der Haken daran ist nur, dass es in Vorjahren ein gewaltiges Minus gab. Die Zahl deutscher Gäste ist binnen zehn Jahren um zehn Prozent gesunken. Ein Minus von einem Prozentpunkt bedeutet den Verlust von knapp einer halben Million Nächtigungen. Das entspricht in etwa den gesamten Nächtigungen slowakischer Gäste 2011 in Österreich. Ein herzeigbares Plus von 14,4 Prozent auf 2,1 Millionen Nächte weisen die Schweizer Gäste aus. Für sie ist Österreich auch Dank des starken Frankens attraktiv.

Die Österreicher selbst haben diesen Winter 15,3 Millionen Nächte in heimischen Beherbergungsbetrieben verbracht – ein neuer Rekordwert. „Damit lassen die Österreicher viel Kaufkraft im Land und kurbeln so die heimische Konjunktur zusätzlich an", sagt Minister Reinhold Mitterlehner. Trotz der Rekorddaten seien aber weitere Anstrengungen notwendig, um sich im internationalen Wettbewerb durchzusetzen.

Denn die Umsatzentwicklung hält oft nicht mit der Ankunfts- und Nächtigungsentwicklung mit. „Dass die Nächtigungen zum Teil auch über vergünstigte Zimmerpreise erkauft worden sind, ist kein Geheimnis", bringt es Tourismus-Obmann Hans Schenner auf den Punkt. Zudem würden die steigenden Nächtigungszahlen noch lange nicht bedeuten, dass auch die Gastronomie mehr Geschäft macht. Schenner: „Hier drehen die Gäste noch immer den Euro zwei Mal um."

Die Touristiker wollen die gute Winterbilanz im Sommer wiederholen. Rund 25 Millionen Euro steckt die Österreich Werbung in die Bewerbung des Österreich-Urlaubs. Tourismusminister Mitterlehner will die Internationalisierung weiter voran treiben: „Durch neue Gäste aus Zentral- und Osteuropa können wir sinkende Marktanteile in traditionellen Märkten kompensieren."

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