Tor-Hersteller aus dem Burgenland erneut insolvent
Insolvenz im Burgenland (Symbolbild)
Zusammenfassung
- DSA Door Systems GmbH ist erneut insolvent, Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Eisenstadt eröffnet.
- 21 Dienstnehmer und rund 110 Gläubiger betroffen, Fortführung des Unternehmens angestrebt.
- Passiva von 3,3 Mio. Euro stehen Aktiva von 1,5 Mio. gegenüber; neuer Sanierungsplan mit 20-Prozent-Quote binnen zwei Jahren angeboten.
"Seit über 30 Jahren produziert Guttomat einzigartige Garagentore. Den Massenmarkt überlassen wir anderen. Wir setzen lieber die Standards in unserer Branche – bei Technik, Design und Qualität. Das Ergebnis ist immer ein individuelles Garagentor mit höchstem Komfort und überdurchschnittlich hoher Lebensdauer", heißt es auf der Firmen-Homepage. "Unser erfahrenes Produktionspersonal erhält in unserer Manufaktur Unterstützung von modernster Fertigungstechnologie. Damit unsere elektrischen Garagentore auch in Zukunft absolut konkurrenzfähig bleiben, legen wir ein Hauptaugenmerk auf die Bereiche Forschung und Entwicklung. Wir investieren viel in dieses Segment und arbeiten in einer Entwicklungsumgebung, die auch in der Automobilindustrie, im Rennwagenbau oder in der Raumfahrt zum Einsatz kommt. Zeugen unseres innovativen Schaffens sind zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch der Innovationspreis der Österreichischen Wirtschaftskammer."
Die rede ist von der DSA Door Systems GmbH, die ihren Sitz nach einem Sanierungsverfahren im Vorjahr von Graz nach Güssing verlegt hat. Sie ist erneut insolvent.
Über den Tor-Hersteller, der für seine Marke Guttomat bekannt ist, wurde am Landesgericht Eisenstadt ein wiederaufgelebtes Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, berichtete der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Montag. Davon betroffen sind 21 Dienstnehmer und rund 110 Gläubiger. Das Unternehmen soll fortgeführt werden.
Angespannte Lage am Bau
Passiva in Höhe von 3,3 Mio. Euro stehen Aktiva von 1,5 Mio. gegenüber. Die Firma, die ihre Produkte als Lizenznehmerin unter der Marke "Guttomat" vertreibt, führt die neuerliche Insolvenz laut AKV auf die nach wie vor angespannte Situation im Bau- und Baunebengewerbe zurück.
"Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz führt die Antragstellerin auf die nach wie vor angespannte Situation im Bau- bzw. Baunebengewerbe", heißt es weiters. "Auch haben die eingeleiteten Sanierungsschritte, nämlich die Auslagerung der Produktion von Industrieorten, die Reduzierung der Mitarbeiterzahl einschließlich Schließung der Konstruktionsabteilung und die Schließung bzw. Auslagerung der Montageabteilung aufgrund der allgemeinen negativen Konjunkturentwicklung nicht die erwarteten Auswirkungen gezeigt."
Das vorangegangene Sanierungsverfahren in Graz war im August 2024 nach Annahme eines Sanierungsplans mit einer Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, rechtskräftig aufgehoben worden. Eine Quote von 12,5 Prozent sei von der Firma bereits bezahlt worden, wodurch diese 62,5 Prozent der ursprünglichen Gläubigerforderungen getilgt habe, hieß es vom AKV.
Die Zukunft
Die seinerzeitige Forderung lebe daher mit 37,5 Prozent wieder auf. Der nun angebotene Sanierungsplan sieht ebenfalls 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, vor. Finanziert werden soll die Quote aus der Fortführung.
"Die Quote soll nach eigenen Angaben aus der Fortführung finanziert werden. Die erstellten Planungen zeigen, dass die Fortführung mit Überschüssen möglich ist. Es bleibt durch wird von der Insolvenzverwaltung zu überprüfen sein, ob die Fortführung des schuldnerischen Unternehmens finanzierbar und im Interesse der Gläubiger ist", so der AKV. "Die Realisierbarkeit des Sanierungsplans wird vom AKV nunmehr eingehend geprüft. Auch ist der Frage nachzugehen, ob, bzw. in welcher Form dieser Sanierungsplan, der lediglich den gesetzlichen Mindesterfordernissen entspricht, verbessert werden kann."
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