Top-Gagen in Staatsfirmen

1.084.000 Euro Jahresgehalt: Post-Vorstandschef Georg Pölzl.
53 Manager verdienten im Vorjahr mehr als der Kanzler. Post Spitzenreiter.

285.600 Euro verdiente Bundeskanzler Werner Faymann im Vorjahr. Ein recht stattliches Gehalt zwar, im Vergleich zu den Spitzenbezügen in den heimischen Staatsbetrieben aber eher bescheiden. Post-Chef Georg Pölzl erhielt mit 1,084 Millionen Euro aus fixen und variablen Gehaltsbestandteilen mehr als drei Mal soviel, Verbund-Boss Wolfgang Anzengruber kam auf 1,076 Millionen. Insgesamt rangierten 53 Vorstände und Geschäftsführer in 22 Unternehmen mit staatlicher Mehrheits-Beteiligung (16 davon siehe Grafik) in der Gehaltspyramide vor dem Bundeskanzler. Dies geht aus dem Einkommensbericht des Rechnungshofes hervor.

Top-Gagen in Staatsfirmen

Die teuerste Vorstandsetage pro Kopf hatte im Vorjahr erstmals die heimische Post mit durchschnittlich 866.400 Euro für vier Manager, wobei sich die Einsparung eines Vorstandspostens auf die Statistik auswirkte. Spitzengagen gab es wie schon in den vergangenen Jahren beim Stromkonzern Verbund. Allein Anzengruber durfte sich über eine Bezügeauffettung um 218.000 Euro freuen, wie aus dem Verbund-Geschäftsbericht hervorgeht.

Einen kräftigen Einkommenszuwachs von 23 Prozent zwischen 2009 und 2012 weist der Rechnungshof für die Vorstandsetage der ÖBB aus. Die Durchschnittsgehälter der ÖBB-Beschäftigten stiegen im selben Zeitraum nur um 8,4 Prozent. Die ÖBB bestätigen zwar höhere Vorstandsbezüge wegen eines „verbesserten Unternehmenserfolgs“, erklären die Differenz aber auch mit dem unterschiedlichen Auszahlungszeitpunkt von variablen Gehaltsbestandteilen. Zugleich habe es zuletzt „moderate Lohnabschlüsse“ (inkl. Nulllohnrunde für Besserverdiener) gegeben.

Mit unverändert hohen Durchschnittsgehältern von 585.000 Euro schafften es die vier Krisenmanager der Problembank Hypo Alpe-Adria auf Rang 4. Geld gespart hat sich hingegen die Staatsholding ÖIAG, deren neuer Vorstand Rudolf Kemler mit 504.800 Euro deutlich weniger verdient als sein Vorgänger Peter Michaelis.

3,7-mal höher

Im Durchschnitt verdienten die Spitzenmanager im Vorjahr 3,7-mal so viel wie ihre Mitarbeiter. Die Zuwächse bei den Vorstandsgagen lagen zwischen 2009 und 2012 konjunkturbedingt bei eher mageren 8,2 Prozent und damit leicht unter dem Einkommensplus der übrigen Beschäftigten. Vor der Krise war das Gehaltsplus der Chefs noch doppelt so hoch als jenes ihrer Mitarbeiter. Erfreulich: Der Frauenanteil in den Vorständen ist seit 2009 von 13,7 auf 17,7 Prozent gestiegen.

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