Black Friday: Wo Gefahren lauern und wie man Schulden vermeidet
Mit dem heutigen Black Friday leitet der Handel das Weihnachtsgeschäft ein. Die Geschäfte liefern sich Rabattschlachten und buhlen um die Gunst der Kundinnen und Kunden. Gerade in Zeiten der Inflation sind vermeintliche Sonderangebote besonders attraktiv, finden Handelsexperten der Johannes Kepler Universität Linz.
Am Black Friday Acht geben auf Konsumfallen
Gerade in solchen Zeiten solle man besonders auf Konsumfallen Acht geben. Sogenannte buy now - pay later-Angebote – also jetzt kaufen, später bezahlen – wie Klarna oder Afterpay bergen Risiko und Versuchung, sagt der Finanzbildungsexperte Hans W. Grohs vom Erste Financial Life Park (FLiP). Dabei können größere Einkäufe entweder später oder on Raten bezahlt werden – eine Methode, die besonders bei jüngeren Menschen beliebt ist. Was aber tun?
"Grundsätzlich soll nur das Geld ausgegeben werden, das ich auch wirklich habe", rät Grohs. Es soll keinesfalls das Ziel sein das Girokonto zu überziehen oder den Rahmen der Kreditkarte auszureizen. Der Experte rät zu Zahlungsdiensten, die sicherer sind und Käuferschutz bieten oder gleich direkt vom Girokonto zu bezahlen, um die Übersicht und die Kontrolle zu behalten.
Brauche ich das wirklich?
Die zentralste Frage: Brauche ich dieses Produkt wirklich? Und danach: Welches Budget habe ich zur Verfügung? Wenn es sich um eine längerfristige Anschaffung handelt, lohnt es sich, die Preise über einen längeren Zeitraum zu beobachten. "Innerhalb einer Woche bekommt man keinen Überblick. Erst wenn ich den Wert einer Sache und die Preisentwicklungen kenne, kann ich abschätzen, ob mir ein Schnäppchen vorliegt oder nicht. Zeitdruck und Emotionen sind ein schlechter Ratgeber", so Grohs. Letzteres ist die Dynamik, womit der Black Friday arbeitet.
"Was hier passiert ist menschlich. Es braucht eine Art Abgeklärtheit und Erfahrung, um diesen Druck standzuhalten." Ein Ratschlag, den der Finanzexperte gerne mitgibt: "Geld wird schwer verdient, aber es wird leicht ausgegeben."
Diese drei Bereiche sollte für einen sicheren Einkauf bedacht werden:
Mein Budget
Was brauche ich wirklich?
Nur kaufen, wenn ich das Geld dafür auch habe - Konto nicht überziehen
Über Qualität und langfristige Preisentwicklung bescheid wissen - dann lassen sich auch Lockangebote erkennen
Nichts kaufen, nur weil es günstig ist
Newsletter abbestellen, um nicht von vermeintlichen Schnäppchen zu erfahren
Aktionszeiträume wie Black Friday erzeugen Druck
Nicht unter Stress bestellen
Beim Bezahlen
Vor- Nachteile von Debit- und Kreditkarte abwägen
Versandkosten: Spare ich wirklich wenn ich mehr bestelle, um Versandkosen zu sparen?
Zahlungen immer danach am Konto kontrollieren
Sichere Zahlungsdienstleister verwenden
Käuferschutz soll immer gewährleistet sein
Die Händler
Bei Bestellungen sind Mängel erst nach der Lieferung erkennbar, offline sehe ich eventuelle Mängel sofort
Preisvergleichsportale lohnen sich. Oft sind Schnäppchen gar keine Schnäppchen
Achtung bei buy now - pay later. Die Ware gehört einem erst, wenn komplett bezahlt wurde
Achtung bei Bestellungen aus dem Ausland: Fallen zusätzlich Kosten durch Zoll oder Währungsumtauschgebühren an?
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