Telekom-Chef: "Wollen ein Medienkonzern werden"

A1-Telekom Austria-Chef Alejandro Plater
Alejandro Plater will mehr exklusiven TV-Content anbieten und digitale Services für Unternehmen ausbauen.

Jahreszahlen. Mehr exklusive TV-Angebote für Privathaushalte, mehr Cloud-basierte Services für Unternehmen: Die A1 Telekom Austria soll in den nächsten Jahren noch stärker von einem Telekommunikations-Unternehmen zu einem IT-Konzern mit starkem Medienfokus umgebaut werden, kündigte Konzernchef Alejandro Plater bei der Präsentation des Jahresergebnisses an. Im TV-Bereich will Plater mehr exklusiven TV-Content anbieten, auch die Übertragung der UEFA Champions League kann er sich vorstellen: "Wir wollen zu einem Medienunternehmen werden", so Plater, der auch die im Vorjahr gegründete Tochter "A1 Digital" weiter ausbauen möchte.

Rechenzentren

Durch die Digitalisierung - Stichwort Industrie 4.0 - werden auch immer höhere Rechenkapazitäten benötigt. Hier will Plater den Unternehmen die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen und dabei als europäischer Anbieter gegenüber US-Konzernen wie Amazon punkten. Ein High-Tech-Rechenzentrum wird derzeit in Wien gebaut.

Wachstumskurs

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die Telekom-Gruppe vor allem mit digitalen Services und beim Festnetz zulegen. Der Umsatz der Telekom-Gruppe stieg im Vergleich zu 2016 von 4,21 auf 4,38 Mrd. Euro. Das Ergebnis wurde davon beeinflusst, dass alle Auslandstöchter auf die Marke A1 umgestellt werden und die alten Marken daher schrittweise abgeschrieben werden müssen. 2017 summierten sich die Markenwertabschreibungen auf 123,2 Mio. Euro. Insgesamt geht es um Markenwerte von 350 Mio. Euro, wovon die Hälfte bis zum 1. Quartal 2018 abgeschrieben sein soll. "Das globale Branding war notwendig", sagt Plater. Bis 2019 sind durch diesen Prozess negative Effekte auf den Gewinn zu erwarten.

Roaming-Schmerzen

Im Inland schlug das Roaming-Aus im Mobilfunk mit 20 Mio. Euro negativ zu Buche. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging insgesamt von 486,7 auf 443,9 Mio. Euro zurück, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gab es ein Plus von 1,35 auf 1,39 Mrd. Euro. Der Gewinn je Aktie fiel von 58 Cent auf 48 Cent. Die Dividende soll mit 20 Cent je Aktie unverändert bleiben.

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