Tankstellenbetreiber Doppler warnt vor Diesel-Aus

Eigentümer Franz Joseph Doppler (l.) und Geschäftsführer Zierhut
Geschäftsführer Bernd Zierhut: „Ohne Diesel brechen Verkehr und Nahversorgung zusammen“.

Die anhaltende Diesel-Diskussion ist für Bernd Zierhut, Geschäftsführer Welser Tankstellenbetreibers Doppler, eine müßige. Die Dieselproblematik gebe es nämlich vor allem nur bei alten Fahrzeugen, und der Benzinmotor alleine sei auch nicht die Lösung. Der Benziner verbrauche mehr Kraftstoff als der Diesel, im Endeffekt würde durch ein Dieselverbot mehr in die Umwelt geblasen werden, nur um ein paar Stickstoff-Abgase einzusparen. „Das gilt es zu hinterfragen“, sagt Zierhut.

Besser wäre es, moderne Dieselfahrzeuge zu fördern und alte nachzurüsten. „Denn die E-Mobilität ist noch nicht reif für den Massenverkehr“, sagt Zierhut. Ein Diesel-Fahrverbot, wie es in Deutschland im Gespräch ist, hält er in Österreich für rechtlich nicht möglich. Die Idee sei unausgewogen und eher eine theoretische Diskussion als eine realistische Möglichkeit. „Man kann nicht von heute auf morgen Lkw- und Busse verbieten, da würde der Verkehr und die Nahversorgung zusammenbrechen.“

Hoher Deckungsbeitrag

Dass Doppler künftig nicht nur mit Kraftstoffen, sondern auch mit Ladestationen Geld verdienen kann, ist für Zierhut dennoch eine Perspektive. Die Deckungsbeiträge seien bei Strom sogar höher als bei Benzin oder Gas. Zwar könnten E-Auto-Fahrer zu Hause oder am Arbeitsplatz ihre Batterien aufladen, doch sei das auch nicht gratis. Bei weiteren Fahrten müssten sie auf E-Tankstellen zurückgreifen, und solche wolle Doppler künftig zur Verfügung stellen.

Schnellladestationen mit einer Leistung von 360 Kilowattstunden, statt wie bisher 50, würden ein Laden in zehn Minuten ermöglichen. Der Durchbruch der E-Mobilität werde nicht seitens der Konsumenten kommen, glaubt Zierhut. „Solange sie mit herkömmlichen Antrieben zufrieden sind, gibt es wenig Grund zu wechseln.“ Um eine Wende zu erreichen, müsste die Politik Rahmenbedingungen und Motivation schaffen, wie zum Beispiel in Norwegen.

Vorbild Norwegen

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Doppler will künftig auch E-Ladestationen anbieten

Der E-Golf feiere dort einen Siegeszug, weil er mit 18.000 Euro deutlich unter dem Diesel-Golf mit 26.000 Euro liege. Außerdem gebe es Vergünstigungen, wie gratis Fährfahrten oder legale Benutzung der Busspur. 35 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge sind laut Zierhut in Norwegen E-Fahrzeuge. In Österreich sei die Quote im Vorjahr bei 1,5 Prozent gelegen, im Jänner dieses Jahres gar nur bei 1,3 Prozent.

Die Doppler-Gruppe setzte 2017 840 Millionen Euro um, heuer will das Familienunternehmen die Ein-Milliarden-Grenze knacken. Das soll durch Zukäufe und organisches Wachstum erfolgen.

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