SWV: Wirtschaftsbund in Wien nur bei 45 Prozent

Präsentation des vorläufigen Gesamtergebnisses der Wirtschaftskammerwahlen am Freitag
Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband (SWV) gibt "offizielles und letztgültiges" Endergebnis bekannt.

Der VP-Wirtschaftsbund hat nach dem "offiziellen und letztgültigen Endergebnis" zur Wiener Wirtschaftskammerwahl 2015 die absolute Mehrheit klar verfehlt. Wie der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) am Montagabend in einer Aussendung mitteilt, kommt der Wirtschaftsbund nur auf 45 Prozent der Stimmen und nicht wie am Freitagabend kundgetan auf 50,61 Prozent. Damit hätte der Wahlsieger nicht gewonnen, sondern sich gegenüber 2010 sogar um fünf Prozentpunkte verschlechtert. Beim Wirtschaftsbund war am Abend niemand mehr erreichbar.

Hier die Detailergebnisse laut SWV inklusive aller Zurechnungen:

Wirtschaftsbund 45 Prozent (18.147 Stimmen), SWV Wien 25,6 Prozent (10.331 Stimmen), RFW 4,06 Prozent (1637 Stimmen), Grüne Wirtschaft 13,88 Prozent (5597 Stimmen), FPÖ pro Mittelstand 5,3 Prozent (2136 Stimmen), Neos 6,12 Prozent (2470 Stimmen), Sonstige 0,02Prozent (12 Stimmen).

"Obwohl wir als SWV Wien-Liste 2 unser Rekordwahlergebnis von der Urwahl 2010 verfehlt haben, freut es uns dennoch, dass die im vorläufigen Wahlergebnis von Freitag genannten Verluste nicht dem tatsächlichen, letztgültigen Endergebnis entsprechen", zeigte sich SWV-Spitzenkandidat Fritz Strobl über die "nunmehrige Klarstellung" des Wiener WK-Wahlergebnisses erfreut. Am Freitag kam der SWV nur auf 20,5 Prozent, die Grüne Wirtschaft auf 12,87 Prozent der Stimmen.

"Wahlschwindel"

Schon am Wochenende zweifelten die Grünen das Wahlergebnis in Wien an und sprachen gar von "Wahlschwindel". Die angebliche absolute Mehrheit des Wirtschaftsbundes sei nur durch die Zurechnung von überparteilichen Listen zur schwarzen Fraktion zustande gekommen. Laut Berechnungen der Grünen Wirtschaft hat der Wirtschaftsbund lediglich 14.758 Stimmen bzw. 36,7 Prozent erreicht. Der über eine angebliche absolute Mehrheit jubelnde Wiener Kammerpräsident Walter Ruck habe angesichts der niedrigen Wahlbeteiligung gerade einmal 11 Prozent der Wiener Wahlberechtigten hinter sich, ätzte Volker Plass von der Grünen Wirtschaft in einer Aussendung. Nähere Details soll es am Dienstag in einer Pressekonferenz geben.

Die Wiener Wirtschaftskammer wies noch am Sonntag den Vorwurf der Wahlmanipulation zurück. Das am Freitag publizierte Wahlergebnis sei "völlig korrekt und transparent" und von allen Fraktionen mitgetragen worden. Für das vom SWV offenbar vorab veröffentlichte "letztgültigen Endergebnis" gab es am Montag vorläufig keine Bestätigung von der Kammer.

Kommentare