Strompreise sinken, doch wenige schauen hin
Die Österreicher sind Strom-Wechsel-Muffel: Nur 1,6 Prozent der Haushalte haben im ersten Halbjahr einen neuen Lieferanten gesucht. Unverständlich, wenn man sich ansieht wie viel sich die Kunden bei einem Wechsel ersparen können.
Laut Tarifkalkulator der Strommarktaufsicht E-Control (www.e-control.at) kommt ein durchschnittlicher Stromverbraucher in Wien (3500 Kilowattstunden im Jahr) bei einem Umstieg vom Optima-Tarif der Wien Energie zur Vorarlberger Maxenergy 161 Euro im Jahr billiger davon. Insgesamt 17 Anbieter sind billiger als der derzeit günstigste Wien-Energie-Tarif Optima Float.
Neuer Lieferant
Dies allerdings nur, wenn man die Neukundenrabatte der anderen Lieferanten außer Acht lässt, die es allerdings nur einmalig gibt. Prinzhorn, der den Papierkonzern der Familie (Hamburger Recycling und Dunapack in Ungarn) leitet, will innerhalb von drei Jahren 20.000 Haushalte mit seinem Ökostrom beliefern und den angestammten Landesversorgern, die laut Prinzhorn vor allem in Ostösterreich ein "offenes Kartell" sind, einigen Gegenwind bieten. "Wir wissen, wie man effizient Strom produzieren kann. Für eine Kilowattstunde Strom investieren wir um 40 Prozent weniger als die Landesversorger ", erklärt Prinzhorn den Preisvorteil.
Ökostromförderung kassierte er nicht. Für die Investitionen, deren Höhe er nicht nennen will, hat er allerdings Subventionen bekommen. Ein paar Hundert Kunden hat das Unternehmen schon. Prinzhorn sagte, er sei selbst überrascht gewesen, wie einfach ein Stromanbieterwechsel sei. "Das dauert nicht mehr als zwei Minuten", betont er. Gewechselt wird nur der Stromlieferant, nicht der Netzbetreiber. Daher bekommt der Kunde auch zwei Rechnungen: eine vom neuen Stromanbieter, eine vom angestammten Netzunternehmen, in Wien ist das die Wiener Netze GmbH.
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