Strabag und Porr legten 2018 Gewinnsprung hin
Die Strabag hat Umsatz und Gewinn 2018 kräftig gesteigert. Unter dem Strich blieb laut Eigenangaben ein Ergebnis von 353,5 Mio. Euro. Das ist um 27 Prozent mehr als 2017. Die Geschäftsfelder Property & Facility Services und Immobilienentwicklung hätten "weiterhin sehr positiv zum Ergebnis beigetragen" und Belastungen aus verlustträchtigen Großprojekten im internationalen Raum seien weggefallen.
Aktionäre erhalten Dividende von 1,30 Euro je Aktie
An die Aktionäre soll wie im Vorjahr eine Dividende von 1,30 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Den entsprechenden Vorschlag wird der Vorstand Ende Juni an die Hauptversammlung machen, wie es am Montag in einer Aussendung hieß. Der Gewinn je Aktie (EPS) betrug 3,45 Euro (plus 27 Prozent), nach 2,72 Euro im Jahr davor.
Die Auftragsbücher seien voll. Der Orderbestand erhöhte sich um 2 Prozent auf das bisher höchste jemals erreichte Niveau von 16,9 Mrd. Euro. Grund dafür seien "zahlreiche Aufträge in den größten Märkten des Konzerns, allen voran in Deutschland, Österreich und Polen".
"Trotz unserer vollen Auftragsbücher werden wir weiterhin an allen verfügbaren Schrauben der Effizienz drehen, um die Margen auf einem ansprechenden Niveau zu halten", betonte Strabag-Chef Thomas Birtel. Die Digitalisierung sei eines der Werkzeuge dazu.
Bauleistung heuer leicht rückläufig
Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2019 betreffend EBIT-Marge hat der heimische Bauriese bestätigt - im operativen Geschäft werden hier 3,3 Prozent angestrebt. Bei der Bauleistung rechnet das Management heuer allerdings mit einem leichten Minus von 2 Prozent auf rund 16 Mrd. Euro.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr zog die Bauleistung im Jahresabstand noch um 12 Prozent von 14,6 auf 16,3 Mrd. Euro an. Sie sei "insbesondere wetterbedingt noch höher ausgefallen als erwartet". Der Umsatz stieg um 13 Prozent von 13,5 auf 15,2 Mrd. Euro.
EBITDA legte um 14 Prozent zu
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 14 Prozent auf 952,6 Mio. Euro zu. Bereinigt um den nicht-operativen Aufwertungsgewinn in Höhe von 55,31 Mio. Euro, der sich 2018 im Rahmen der Vollkonsolidierung der Konzessionsgesellschaft Pansuevia einmalig ergeben habe, war es ein Zuwachs von 8 Prozent.
Die Strabag hatte den Hälfte-Anteil an der dem Unternehmen Ende September 2018 vom deutschen Hochtief-Konzern übernommen. Pansuevia betreibt den deutschen Autobahnabschnitt zwischen Ulm und Augsburg.
Vor Zinsen und Steuern schrieb die Strabag ein Ergebnis (EBIT) von 558,2 Mio. Euro - ein Zuwachs von 25 Prozent; um den Aufwertungsgewinn bereinigt waren es 502,9 Mio. Euro (plus 12 Prozent). Die bereinigte EBIT-Marge verblieb bei 3,3 Prozent, nicht bereinigt waren es 3,7 Prozent.
Über 75.000 Mitarbeiter
Auf Minderheitsgesellschafter entfiel den Konzernangaben zufolge 2018 ein Gewinnanteil von 9,25 Mio. Euro. Einerseits sei erstmals kein Minderheitsaktionariat bei der deutschen Strabag AG zu berücksichtigen, andererseits würden Projekte im Geschäftsfeld Immobilien Development "bisweilen mit Partnerunternehmen umgesetzt". Der Baukonzern beschäftigte 2018 weltweit 75.460 Mitarbeiter. Im Jahr davor waren es 72.904.
Porr erreicht Rekordwert
Auch für Österreichs zweitgrößten Baukonzern, die Porr, war 2018 ein gutes Jahr. Der börsennotierte Bauriese konnte seinen Gewinn ausbauen und will für 2018 eine unveränderte Dividende zahlen. Zum dritten Mal in Folge erreichte Porr bei der Bauleistung ein zweistelliges Plus. Sie stieg um 18 Prozent auf den Rekordwert von 5,59 Milliarden Euro. Deutliche Steigerungen verzeichneten hier hauptsächlich der Industrie- und Ingenieurbau sowie internationale Infrastrukturprojekte.
Der Auftragsstand erreichte ein All-Time-High und wuchs um 11,5 Prozent auf 7,10 Mrd. Euro. Neben vielen Hochbauvorhaben habe man vor allem neue Infrastruktur-Großprojekte akquiriert.
Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) erreichte Porr mit einem Anstieg um 3,3 Prozent auf 88,1 (85,3) Mio. Euro das bisher zweitbeste Ergebnis. Der Jahresüberschuss lag mit 66,2 (63,7) Mio. Euro um 3,9 Prozent über dem Jahr davor. Je Aktie sind dies 2,17 (2,09) Euro. Die Dividende soll bei 1,10 Euro pro Anteilsschein beibehalten werden.
Zugewinne trotz Engpässen
Die ergebnisseitig stabile Entwicklung habe man trotz marktbedingter Engpässe entlang der Wertschöpfungskette sowie dem bestehenden Kostendruck bei Baumaterialien und knappen Ressourcen bei Zulieferern erreicht, so das Unternehmen. Deutliche Fortschritte habe man in Deutschland erzielt, das EBT habe dort - nach einem Verlust 2017 - ins Positive gedreht, der angekündigte Turnaround sei also erreicht worden.
Trotz zweistelligem Wachstum habe man die Nettoverschuldung stabil gehalten. Diese betrug zu Jahresende 150 Mio. Euro und damit um 1,9 Prozent mehr als Ende 2017. Das Eigenkapital legte im Jahresabstand auf 618 (597) Mio. Euro zu, die Eigenkapitalquote betrug 19,9 (20,7) Prozent. Ende 2018 waren 320 Mio. Euro liquide Mittel vorhanden.
Fachkräftemangel als Herausforderung für die Zukunft
Mit dem hohen Auftragsbestand gehe Porr gestärkt in die Zukunft, heißt es im Ausblick. Doch sei das Marktumfeld "herausfordernd" - wegen des Fachkräftemangels, der Engpässe bei Subunternehmern sowie steigenden Baupreisen und Lohnkosten. Die Nachfrage in den Porr-Heimmärkten sehe man ungebrochen. Klarer Fokus bleibe auch für 2019 die operative Exzellenz. Das hohe Leistungsniveau von 5,59 Mrd. Euro 2018 wolle man 2019 moderat steigern.
Der Mitarbeiterstand erhöhte sich - vor allem akquisitionsbedingt - um 7,3 Prozent auf 19.014
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