EU

Steuer soll Verbrauch von Plastiksackerln senken

Gebühren sollen zum Umstieg auf Stoff- oder andere Mehrwegsackerl bewegen.
Um die Plastikflut einzudämmen, dürfen EU-Staaten Sackerl besteuern - die Kosten tragen also die Verbraucher.

Die Europäer sollen künftig deutlich weniger Plastiksackerln verbrauchen als bisher. Entsprechende und bereits beschlossene Pläne haben die für Wettbewerbsfragen zuständigen Minister der Europäischen Union am Montag bei einem Treffen in Brüssel endgültig abgesegnet. Um weniger leichte Einwegsackerl in Umlauf zu bringen, dürfen die EU-Staaten künftig darauf Steuern oder Gebühren erheben.

Zudem sollen die Staaten konkrete Ziele zur Verminderung beschließen. Auch nationale Verbote wären dann möglich. Damit würden viele Verbraucher stärker zur Kasse gebeten. Teilweise müssen Kunden schon heute im Geschäft geringe Centbeträge für Plastiksackerln zahlen, doch häufig sind die Beutel noch gratis.

Ziel: 40 Sackerl pro Bürger

Jeder Bürger in Europa soll bis Ende 2025 im Schnitt noch 40 Sackerln verbrauchen - das wären knapp 80 Prozent weniger als 2010. In Deutschland werden allerdings schon heute vergleichsweise wenige Sackerln genutzt. So nutzte nach Angaben der EU-Kommission im Jahr 2010 jeder Deutsche im Durchschnitt 64 Einwegtüten. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt lag bei 176 Stück.

Dünne Obstsackerl nicht betroffen

Steuer soll Verbrauch von Plastiksackerln senken
Jeder Europäer verbraucht knapp 200 Plastiksackerl pro Jahr
Nicht betroffen von dem Vorhaben sind robuste Mehrfachsackerln oder extrem dünne Sackerln, die für Obst, Gemüse oder Frischfleisch benutzt werden. Die Pläne sollen vor allem der Umwelt helfen.

Es kann Hunderte Jahre dauern, bis sich Plastiksackerln in der Natur zersetzen. Ein Problem sind Müllteppiche aus Plastik und Kunststoff im Meer. Der Abfall kann - etwa in kleinsten Teilchen - zum Beispiel von Tieren aufgenommen werden und sie schwächen oder töten.

Die EU-Botschafter hatten bereits im November 2014 geschlossen für das Vorhaben gestimmt.

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