Steigende Holzpreise und zufriedene Waldbesitzer

Symbolbild.
Deutlich weniger Schäden durch Käferbefall und Sturm

Lange Zeit stand die Forstwirtschaft unter großem finanziellen Druck. Niedrige Holzpreise und große Mengen an Schadholz haben der Branche zugesetzt. Doch das vergangene Jahr war anders. Die von Borkenkäfern und durch Stürme verursachten Schäden sind deutlich zurückgegangen. Verglichen mit 2019 gab es im Vorjahr beim Schadholz ein Minus von 70 Prozent.

Gleichzeitig wurde Sägerundholz deutlich teurer. Der Preis für einen Festmeter ist von 72,8 Euro auf 100,5 Euro gestiegen. Das entspricht etwa dem Preisniveau von 2013. Die Holzerntemenge stieg um sechs Prozent auf 17,8 Millionen Festmeter.

Kein Jubel

Für den Präsidenten der Land&Forstbetriebe, Felix Montecuccoli, ist das kein Grund zum Jubeln, aber immerhin ein Anlass zur Zufriedenheit. „2021 war für die heimische Forstwirtschaft nach vielen Jahren der Entbehrung endlich wieder ein normales Jahr. So konnten die notwendigen Investitionen angegangen und Liquiditätsengpässe überwunden werden.“

Montecuccoli geht davon aus, dass wegen der größeren Nachfrage und den höhern Produktionskosten sowie den Ausgaben für die Aufforstung die Holzpreise weiter steigen werden.

Der Staat hat den Waldbesitzern mit dem Waldfonds geholfen, die schwierigen Zeiten zu überstehen. Für Wiederaufforstung, Baumartenregulierung und ähnliche Maßnahmen wurden insgesamt 35,8 Millionen Euro ausbezahlt. Der Fonds habe „punktgenau eingegriffen und geholfen“, lobt Montecuccoli das Hilfspaket.

Mit den politischen Vorgaben der Europäischen Union ist der Präsident der Wald&Forstbetriebe allerdings ganz und gar nicht einverstanden. „Die EU hat zwar keine vergemeinschaftete Wald- und Forstpolitik, greift aber seit einigen Jahren immer stärker mit Vorgaben, Auflagen und Einschränkungen in die Waldbewirtschaftung ein. “

Als Beispiel dafür nannte Montecuccoli das Ziel, zehn Prozent der Landfläche und alte Wälder als Naturraum ohne Veränderung durch Einfluss des Menschen zu erhalten. Die Umsetzung dieser Vorhaben würde dazu führen, dass die Holzerntemenge deutlich sinkt. Dazu komme, dass alte Wälder deutlich weniger CO2 aufnehmen als junge Wälder, die noch wachsen.

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