Start-up-Flaute: Neugründungen um ein Viertel eingebrochen

Start-up-Flaute: Neugründungen um ein Viertel eingebrochen
Nur 4.711 Firmengründungen in Österreich im ersten Quartal. Deutschland und die Schweiz deutlich besser. Was die Gründe sind.

Das Start-up-Geschehen in Österreich ist im ersten Quartal 2023 deutlich eingebrochen. Die Zahl der Unternehmensgründungen sank in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahresquartal um 25,1 Prozent auf 4.711 zurückgegangen. Das ist der tiefste Wert seit acht Quartalen. In Wien gab es um knapp 30 Prozent weniger Gründungen, in Vorarlberg sogar um ein Drittel. Dies geht aus einer Vergleichsstudie von Dun & Bradstreet hervor.

Risiko zu hoch

"Nachdem sich die österreichische Wirtschaft schon im zurückliegenden Jahr im EU-Vergleich nur unterdurchschnittlich entwickelt hat, setzte sich dieser Trend zu Beginn des neuen Jahres fort", heißt es in der Analyse. Im ersten Quartal gab es ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Viele potenzielle Gründer würden daher ob der Konjunkturflaute das Risiko einer Geschäftseröffnung derzeit scheuen.

Verschärfte Kreditauflagen

Einen weiteren Grund für die Start-up-Flaute ist das schwieriger gewordene Finanzierungsumfeld, auch durch die verschärften Kreditauflagen. So liegt der vom Wifo berechnete Index für die Kreditbedingungen österreichischer Unternehmen im negativen Bereich. Der heimische  Immobilien- und Finanzsektor verzeichnete auch den stärksten Rückgang bei den Gründungen, aber auch im Gastrobereich gab es weniger Neueröffnungen.

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Bundesländervergleich

Ein Drittel aller neuen Unternehmen wurde in Wien gegründet. Insgesamt kam es hier zu 1.551 neu im Firmenbuch eingetragenen Unternehmen, was gegenüber dem Vorjahresquartal einem Rückgang von 30 Prozent entspricht. In Vorarlberg gingen die Gründungen um ein Drittel auf 161 zurück. Im Burgenland gab es mit 7,5 Prozent das geringste Minus, allerdings auch die geringste Zahl an Start-ups (152).

Deutschland und Schweiz besser

Nachbar Deutschland schnitt  mit einem Minus von 11 Prozent auf 28.811 den Neugründungen im ersten Quartal 2023 deutlich besser ab. Allerdings ist das Gründungsgeschehen nach einem coronabedingten Hoch im Jahr 2021 schon das zweite Jahr in Folge rückläufig. In der Schweiz gab es sogar ein Plus von 7,2 Prozent auf 13.598 Gründungen. Das seit 2018 stetige Wirtschaftswachstum in der Schweiz sei hier ein Grund, heißt es in der Studie.

Hinweis: Unter Neugründungen definiert Dan & Bradstreet alle Eintragungen von Unternehmen ins Firmenbuch. Diese Zählung kann deshalb auch Umgründungen, Filialgründungen etc. beinhalten.

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