Sprachlern-Anbieter Babbel plant Börsengang

Die Sprachlernsoftware App Babbel will in die USA expandieren.
Unternehmen will an der Frankfurter Börse notieren. Erlös von 180 Millionen Euro angestrebt.

Ein weiterer Börsengang kündigt sich in Frankfurt an. Die bekannte E-Learning-Plattform Babbel plant seine Notierung im Prime Standard der Frankfurter Börse. Der Börsengang soll noch heuer erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. 

Das Angebot umfasse "voraussichtlich" neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttoemissionserlös von rund 180 Millionen Euro. Außerdem werde eine Mehrzuteilungs-Option von "bestimmten veräußernden Aktionären" bereitgestellt.

Wachstumskurs dank Corona

Mit der Ankündigung veröffentlichte Babbel auch einige Geschäftszahlen. So stieg im ersten Halbjahr dieses Jahres der Umsatz um 18 Prozent auf 83 Mio. Euro. Im Corona-Jahr 2020 seien Rekorderlöse von 147 Mio. Euro erwirtschaftet worden, hieß es ohne einen Vergleichswert. Ausführlichere Informationen soll es demnächst im Börsenprospekt geben.

Die Corona-Pandemie habe dem Geschäft einen deutlichen Schub gegeben, sagte Babbel-Chef Arne Schepker. "Wir haben ein Umdenken gesehen, was digitales Lernen angeht. Wir müssen jetzt niemandem mehr erklären, dass Sprachen lernen online auch funktionieren kann." Zugleich zeichne sich ab, dass es eine nachhaltige Veränderung sei: "Wir sehen, dass auch in Ländern, die mit dem Impfen schon weiter sind und in denen es wenig bis keine Restriktionen mehr gibt, das digitale Sprachenlernen auf einem hohen Niveau bleibt."

Sprachreisen

Zugleich will Babbel nach Abklingen der Pandemie auch das auf Eis gelegte Geschäft mit Sprachreisen wieder aufnehmen. "Der Wert der Sprachreise ist unstrittig. Es geht darum, dass man die Sprache im wirklichen Leben anwendet", sagte Schepker. Babbel hatte in der Corona-Krise die Buchungen storniert und den Kunden das Geld zurückgezahlt.

Babbel wurde 2007 gegründet und finanziert sich hauptsächlich über Abo-Erlöse. Bisher seien über zehn Millionen Abonnements verkauft worden, heißt es. Die Zahl der aktiven Abos nannte das Unternehmen unterdessen auch am Dienstag nicht. Die USA seien inzwischen der größte Einzelmarkt für Babbel, betonte Schepker. Die wichtigste Zielgruppe dort seien englischsprachige Nutzer, die Spanisch lernen.

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