Sport-2000-Chef: Small statt XXL

Sport-2000-Vorstand Holger Schwarting: Small statt XXL
Fachhändlergemeinschaft spezialisiert sich auf fünf Trendsportarten und startet mit eigenen Bike-Profi-Geschäften.

S wie Small statt XXL lautet die Devise bei Österreichs Händlergemeinschaft Sport 2000. Als Antwort auf die Expansionswut von Mitbewerbern wie XXL Sports und Intersport treibt der Einkaufs- und Vermarktungsverband von 213 heimischen Sportfachhändlern seine Spezialisierungsoffensive quasi auf die Spitze.

Das Sortiment soll weiter ausgedünnt werden, dafür Service und Beratung in den fünf Schwerpunkt-Sportarten Fahrrad, Running/Outdoor, Fitness, Teamsport und Ski noch verstärkt werden. "Den Preis kann ich kopieren, die Qualität der Beratung aber nicht", ist Sport-2000-Vorstand Holger Schwarting überzeugt. Es gebe zwischen Diskont und online auch einen Qualitätsmarkt im Sport, der von großen Ketten immer weniger abgedeckt werde. Die Sport 2000-Händler hätten einen Stammkunden-Anteil von 85 Prozent, Zielgruppe waren immer schon sehr sportaffine Menschen.

Rad-Profis gesucht

Was den Händlern zugutekommt, sind zunehmend erklärungs- und servicebedürftige Produkte wie eBikes. Rund um das Thema sind Spezial-Händler entstanden, die jetzt unter das Dach von Sport 2000 geholt werden sollen. "Ab Frühjahr 2018 werden wir die ersten 10 bis 15 Fachhändler als Bike-Profis ausflaggen", sagt Schwarting. Die Händler sollten über eine eigene Werkstatt für Pannenhilfe verfügen und auch persönliche Radanpassung (Bikefittings) anbieten. Weitere Spezialisierungskonzepte, an denen sich auch bestehende Sport-2000-Händler beteiligen sollen, folgen ab Winter 2018.

Sport-2000-Chef: Small statt XXL
Sport 2000

Digitaler Ladentisch

Um Kunden eine größere Auswahl bieten zu können, setzt Schwarting auf den bereit im Vorjahr eingeführten "digitalen Ladentisch", an dem das Sport-2000-Großhandelssortiment angebunden ist. Demnächst werden auch die Lieferanten eingebunden. Ziel ist es, dass sich Kunden online über Prüdukte und Verfügbarkeit informieren können. "Am Ende wollen wir die Kunden aber im Geschäft haben", betont Schwarting, "wir werden sicher keine Preisekämpfe im Internet führen".

Die 213 selbstständigen Händler mit 351 Geschäften und 2500 Mitarbeitern erzielten 2016 einen Umsatz von 461 Mio. Euro (+4,1 Prozent). Inklusive Tschechien, Ungarn und Slowakei betrug der Umsatz 503 Mio. Euro.

Mit 29 Prozent Marktanteil liegt Sport 2000/Gigasport vor Intersport (25) und Hervis (20) auf Rang 1. Sport 2000 ist Mitglied der europäischen Einkaufskooperation Sport 2000 International mit 6,6 Mrd. Euro Umsatz in 25 Ländern.

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