Sperrstunde: Warum jetzt viele Landgasthäuser für immer zusperren

Symbolbild
Und wie mit dem Gasthaussterben auch der informelle Informationsfluss im Ort verloren geht

Auf einen schnellen Kaffee oder ein kleines Bier zum Wirt? Dafür braucht man in immer mehr Dörfern ein Auto. Weil es weit und breit kein offenes Lokal mehr gibt. Der Schein trügt nicht, das Wirtshaussterben spiegelt sich auch in der langfristigen Statistik wider. Laut dem Fachverband Gastronomie sperren deutlich mehr Gasthäuser zu als auf. Gab es im Jahr 2010 landesweit noch mehr als 10.000 Wirtshäuser, so waren es im Vorjahr nur noch gezählte 7.327.

„Von den Schließungen sind vor allem die Landgasthäuser betroffen“, beobachtet Branchensprecher Mario Pulker. Das Problem dabei: „Ist so ein Betrieb erst einmal zu, sperrt er nie wieder auf.“ In den seltensten Fällen findest sich ein Nachfolger. Der ehemalige Treffpunkt im Ort wird zu Privatwohnungen umfunktioniert. Oder verkommt im schlimmsten Fall zu einem Leerstandslokal.

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