Sparkassen verdienen trotz Mini-Zinsen besser

Sie liegt im europäischen Mittelfeld. Die Österreicher haben 361 Mrd. Euro auf der hohen Kante.
Sparzinsen fallen rascher als Kredite. Einlagen gingen zurück.

Österreichs Sparkassen mit ihren 1154 Filialen kommen mit den extrem tiefen Zinsen offenbar gut zurecht. 2014 konnten sie das Betriebsergebnis um knapp 16 Prozent auf 947 Millionen Euro ausbauen. Die Hälfte davon kommt von der Erste Bank.

Dass die Sparkassen im Vorjahr mehr Kredite vergeben konnten, ist ein Grund für das positive Abschneiden. Zehn Milliarden Euro an Krediten konnten die Institute 2014 neu vergeben, um fünf Prozent mehr als 2013. "Eine Kreditklemme gibt es bei uns also nicht", betonte Erste Bank-Chef Thomas Uher. Vor allem die Ausleihungen an Unternehmen nahmen zu. Private fragten mehr Wohnkredite nach. Der andere Grund liegt wohl daran, dass die Sparzinsen rascher und stärker gesenkt wurden als die Kreditzinsen, wie Uher andeutete.

Volumswachstum ist auch heuer angesagt. Die Zahl der Kunden soll um 100.000 auf mehr als 3,5 Millionen steigen.

Viele Schweizer-Franken-Kreditnehmer konnten überredet werden – teilweise oder ganz – in Euro umzusteigen. Das Volumen der Franken-Kredite der Sparkassen sank von 7,6 auf 6,2 Mrd. Euro. Wegen der Aufwertung der Schweizer Währung seit Mitte Jänner ist das Volumen der verbleibenden Franken-Schuldner allerdings auf etwa sieben Mrd. Euro gestiegen. Pauschale Lösungen für die Franken-Kreditnehmer gebe es nicht, betonte der neue Verbandspräsident Gerhard Fabisch. Je nach Einstiegszeitpunkt und verbleibender Kreditlaufzeit würden individuelle Lösungen gesucht.

Weg vom Sparbuch

Bei den Kundeneinlagen macht sich das tiefe Zinsniveau deutlich bemerkbar. Das Volumen an gebundenen Spareinlagen ging zurück. Auf zunehmend mehr Interesse stießen dagegen Wertpapiere. Die Sparkassen konnten daher ihre Provisionseinnahmen um 7,7 Prozent auf 787 Millionen Euro ausbauen.

Kein Verständnis hat Uher für das Ausscheren der Dornbirner Sparkasse aus dem Sparkassenverband. Das Institut will bei der Hypo Vorarlberg andocken. Nach dem Zahlungsmoratorium der Hypo-Bad-Bank Heta sei es "fraglich, ob Hypos so interessante Partner sind", sagte Uher. Er glaubt daher, dass die Dornbirner im Sektor bleiben.

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