Sparbuch wieder beliebter als Bausparen
Seit 1. April müssen sich die 5,2 Millionen heimischen Bausparer mit einer halbierten staatlichen Förderung zufriedengeben. Statt ursprünglich drei Prozent gibt es nur mehr 1,5 Prozent Prämie vom Staat drauf. Damit gibt es zur maximalen jährlichen Einzahlungssumme von 1.200 Euro nur noch 18 statt 36 Euro dazu.
Als Reaktion ist das Interesse der Österreicher am Bausparen deutlich gesunken. Das
Sparbuch hat im ersten Quartal 2012 den Bausparvertrag als beliebteste Anlageform nun wieder überholt, geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK Austria hervor. Steigender Beliebtheit erfreuen sich auch Grundstücke, Gold und "zu Hause sparen".
Keine Massenflucht
2011 zählte der Bausparvertrag noch für 53 Prozent der Befragten zu den besonders interessanten Anlageprodukten. Im ersten Quartal 2012 ging dieses Interesse um 10 Prozentpunkte auf 43 Prozent zurück. Das Sparbuch legte von 44 auf 47 Prozent zu. Beliebter als der "Bausparer" war das Sparbuch zuletzt im Jahr 2009 mit 52 Prozent.
Eine "Massenflucht" aus bereits bestehenden Bausparverträgen sehen die Marktforscher zwar nicht, "allerdings erwarten wir uns einen spürbaren Einfluss auf die Anzahl der Neuabschlüsse", so GfK-Austria-Finanzmarktexpertin Sonja Buchinger. Die Halbierung der staatlichen Prämie im Zuge des Sparpakets wirke sich spürbar negativ auf das Image des Produkts aus, so die
GfK Austria.
Von einer "tatsächlichen Begeisterung" für das Sparbuch zu sprechen, sei aber "zu hoch gegriffen". Das Sparbuch stelle vielmehr die einzige Anlageform dar, die neben Produkten mit längeren Bindungen oder subjektiv zu hohem Risiko in Frage komme.
Andere Anlageformen
Auf Platz drei der beliebtesten
Anlageformen lag im ersten Quartal "Grundstücke kaufen" mit 35 Prozent. 2011 lag der Wert bei 31 Prozent, 2008 erst bei 22 Prozent. Gold fanden heuer bereits 26 Prozent der Befragten besonders interessant. Im Jahr 2007 waren es gerade einmal 7 Prozent. Lebensversicherungen kamen im ersten Quartal 2012 auf 23 Prozent (2011: 26 Prozent) und die private Zusatzpension auf 15 (18) Prozent.
Immer attraktiver wird offenbar auch der Sparstrumpf: 13 Prozent der Befragten hielten "zu Hause sparen" für eine interessante Anlageform, 2011 waren es 10 Prozent und 2007 nur 5 Prozent.
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