Spanien zieht viele gut qualifizierte Flüchtlinge an

Sprachkenntnisse ebnen oft den Weg zum Job
Die Integration von Flüchtlingen dauerte bisher bis zu 20 Jahre – Tendenz sinkend.

Gut ausgebildete Flüchtlinge zieht es nicht unbedingt in jene Länder, die mit guten Wirtschaftskennzahlen glänzen. Das ist einer der Schlüsse der OECD-Studie zur Beschäftigung von Flüchtlingen. Demnach haben zwei Drittel der Flüchtlinge in Spanien eine gute Ausbildung, in Deutschland und Italien weniger als 15 Prozent.

Allerdings nehmen viele Flüchtlinge – über alle Länder hinweg – Jobs weit unter ihrem Qualifikationsniveau an, so ein zentraler Punkt der europaweiten Studie von OECD und EU-Kommission, die im Wesentlichen das Jahr 2014 beleuchtet. Zu diesen Zeitpunkt haben sich 1,8 Millionen Flüchtlinge in der EU aufgehalten, vier Fünftel davon in Deutschland, Großbritannien, Schweden und Frankreich. Zusätzliche zehn Prozent waren in Österreich und Belgien.

Viele scheitern auf der Jobsuche an ihren Sprachkenntnissen. In Spanien ist das anders – weil die meisten Flüchtlinge aus Lateinamerika kommen und damit die Landessprache sprechen. Auch in anderen Ländern – wie Deutschland – gibt es Verbesserungen. 2014 hätten 40 Prozent der Flüchtlinge, die bereits zehn Jahre in Deutschland waren, die Sprache einigermaßen gut (auf B1-Niveau) beherrscht. Mittlerweile sei die Quote auf 70 Prozent gestiegen. In Österreich spricht demnach nach zehn Jahren jeder zweite Flüchtling gutes Deutsch. Im selben Zeitraum hat demnach auch jeder Zweite die Österreichische Staatsbürgerschaft bekommen. In Schweden liegt die Quote jenseits der 80-Prozent-Marke. Flüchtlinge nehmen generell deutlich häufiger die Staatsbürgerschaft an als Arbeits- oder Familienmigranten, so die Statistik.

Frauen im Nachteil

In Österreich waren 2014 knapp 60 Prozent der Flüchtlinge in Beschäftigung, bei Frauen knapp die Hälfte. Geflüchtete Frauen haben es demnach besonders schwer, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Kommentare