Sorge um weiteren Lockdown lastet auf Media Markt und Saturn
Ein mit einem dicken Fragezeichen versehener Ausblick und Sorgen um einen verlängerten Lockdown im deutschen Heimatmarkt belasten die Elektronikhandels-Holding Ceconomy. Die weitere Entwicklung sei schwer vorauszusehen, der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn müsse die Lage deshalb auch mit Blick auf die Jahresprognose stetig neu bewerten, unterstrich Finanzchefin Karin Sonnenmoser am Dienstag. "Wir stehen erneut vor erheblichen Unsicherheiten", sagte die Managerin.
Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann betonte: "Wir wünschen uns einen klaren Fahrplan, wann und unter welchen Bedingungen wir die Märkte wieder öffnen können."
Zum 8. Februar waren europaweit rund 48 Prozent der über 1.000 Filialen von vorübergehenden Schließungen betroffen, in der deutschen Republik waren es alle 420 Märkte. Bund und Länder in Deutschland kommen am Mittwoch zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Vor dem Treffen mehrten sich die Stimmen, die eine Verlängerung des Lockdowns über den 14. Februar hinaus forderten. Ceconomy-Aktien gaben um rund fünf Prozent nach.
Plus bei Onlinegeschäft
Dabei konnte die über Jahre kriselnde Holding im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 nach endgültigen Zahlen den Umsatz auf 7,5 (Vorjahr: 6,8) Milliarden Euro steigern, das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) legte auf 340 (319) Millionen Euro zu. Damit hat Ceconomy hier eigentlich schon die Jahresprognose in der Tasche, diese liegt bei einem bereinigten Ebit in der Spanne von 320 bis 370 Millionen Euro. Unter dem Strich und nach Minderheiten blieb Ceconomy von Oktober bis Dezember ein Gewinn von 153 (170) Millionen Euro.
Das Onlinegeschäft legte im ersten Quartal rasant zu, auf der anderen Seite belasteten die geschlossenen Filialen die Holding. Im Jänner, dem ersten Monat des zweiten Quartals, lag der Umsatz auch angesichts der geschlossenen Filialen um 25 Prozent unter dem Vorjahr.
Die anhaltenden Schließungen seien "eine große Herausforderung", beklagte Düttmann. Media Markt und Saturn wollten in den betroffenen Filialen wieder die Türen öffnen. Für Ceconomy gehe es "um jeden weiteren Tag". Es müsse in der Coronapandemie eine Balance zwischen Schutz und aktivem Leben geben. Düttmann schlug eine Staffelung von Kundengruppen vor - berufstätige Menschen könnten so etwa zu anderen Zeiten bei Media Markt und Saturn einkaufen als Pensionisten. "Wir werden die Regierungsentscheidungen im Augen behalten", kündigte Sonnenmoser an.
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