Sorge um die Versorgung mit Lebensmitteln
Die USA würden gern mehr Lebensmittel in die EU exportieren. Das US-Landwirtschaftsministerium hat daher eine Studie vorgelegt, nach der die Nahrungsmittelproduktion in der EU um 12 Prozent sinken wird. Die Einkommen der Bauern in der EU werden demnach sogar um 16 Prozent zurückgehen. Voraussetzung ist, dass die Pläne der EU-Kommission zur Reduktion von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Flächenstilllegungen wie geplant umgesetzt werden. Das reduziert die Ernteerträge.
Der Präsident des Ökosozialen Forums, Stephan Bernkopf, verweist auf die Folgen der EU-Strategie. Die Selbstversorgung mit Lebensmitteln würde sinken. Die Lebensmittelimporte aus Nicht-EU-Staaten würden steigen. Die geplante Ökologisierung „darf die Versorgungssicherheit nicht gefährden“. Pernkopf verlangt Nachbesserungen bei den EU-Plänen und eine „Intensivierung der Landwirtschaft“. Das ist durch Züchtung von Sorten möglich, die an den Klimawandel angepasst sind.
Handelsabkommen
Pernkopf erneuerte bei der Wintertagung des Ökosozialen Forums die Vorbehalte gegen das von der EU-Kommission geplante Handelsabkommen Mercosur mit südamerikanischen Staaten. Die EU habe keine Kontrolle darüber wie die Lebensmittel im Ausland erzeugt werden. Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger kritisierte, dass „sich in den Regalen und Speisen Billigimportwaren verstecken, die in keiner Weise heimischen Produktionsstandards entsprechen“.
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bekannte sich zu Ökologisierung der Landwirtschaft, drängt aber auf andere Rahmenbedingungen. Die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig die Selbstversorgung mit Lebensmitteln sei.
Politiker der Grünen verteidigten die Pläne der EU-Kommission als „Chance“ für die Landwirtschaft.
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