Sonntagsrebell Lugner legt nach

Sonntagsrebell Lugner legt nach
Richard Lugner hat gegen Spar eine Anzeige wegen Verletzung des Öffnungszeiten¬gesetzes eingebracht.

Richard Lugner lässt nicht locker. Er will unbedingt sein gleichnamiges Einkaufszentrum im 15. Wiener Gemeindebezirk auch an (zumindest fünf) Sonntagen aufsperren dürfen. Vor einen Monat ist der Society-Löwe mit einer entsprechenden Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) abgeblitzt.

Jetzt legt er nach und bringt eine Anzeige gegen den Einzelhändler Spar ein. Dieser verstoße mit seinem neu am Flughafen Wien eröffneten Shop gegen das Öffnungszeitengesetz, so der Vorwurf von Lugner.

Hintergrund: Grundsätzlich gilt in Österreich die Sonntagsruhe. Doch es gibt Ausnahmen. Etwa an Bahnhöfen oder Flughäfen dürfen Läden auch am Sonntag offenhalten – aber nur, um die Konsumgelüste von Reisenden und Touristen zu stillen.

Die Auflagen zur Sonntagsöffnung würden von Spar aber laut Lugner nicht eingehalten, "da der Standort im öffentlich zugänglichen Bereich des Flughafens liegt". Jeder, und nicht nur Reisende, könne also dort einkaufen. Dies werde sogar dezidiert auf der Homepage des Airports beworben.

Sonntagsrebell Lugner legt nach

Spar und auch Rewe (u. a. Billa, Merkur) würden ständig beteuern, ärgert sich Lugner, dass sie keine Sonntagsöffnung brauchen. "Auf der anderen Seite sperren sie einen Sonntags-Shop nach dem anderen auf. Die bekommen alles genehmigt." Der Billa am Wiener Praterstern sei der umsatzstärkste in ganz Österreich. "Der macht am Sonntag so viel Geschäft wie in der restlichen Woche zusammen." Lugner fragt sich, "ob man als Händler, der sich an Gesetze hält, verhöhnt wird".

Auch in der Lugner City habe sich während der Fußball-EM 2008 gezeigt, dass die Menschen gerne am Sonntag einkaufen gehen. Das Umsatzplus habe 79 Prozent betragen. Für das "gleiche Recht für alle" werde er notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof gehen.

Die aktuelle Anzeige, die Lugner zu Wochenbeginn eingebracht hat, liegt nun bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft und beim Wirtschafts- sowie Arbeitsminister vor. Lugners Anwalt Adrian Hollaender rechnet damit, dass in den kommenden zwei Monaten Bewegung in die Sache kommt.

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