Sommerurlaub: Wie das Frühstücksbuffet ausschaut, ist ungeklärt
Die Gerüchteküche brodelt. Dass die Serie von Rekordjahren im Tourismus heuer ein jähes Ende nimmt, ist schon jetzt allen klar. In der Wirtschaftskammer debattiert bereits eine „Tourismus-Taskforce“ über Schließungsprämien für Hotels, ist zu hören.
Die Idee ist nicht neu, schließlich gibt es viele Hotelbesitzer, die ihre Häuser nicht zusperren können, weil sie sich damit den Weg in den Privatkonkurs ebnen würden. Schuld sind Steuerlasten, die sich bei der Schließung aufgrund der hohen Verkehrswerte der Häuser ergeben. Hier wird nun offensichtlich über neue steuerliche Lösungen debattiert, die den Ausstieg wirtschaftlich ermöglichen. Quasi eine Stilllegungsprämie für Hoteliers. Zur Größenordnung: Neos-Politiker Sepp Schellhorn – selbst Hotelier in Salzburg – geht in einem Beitrag in den Salzburger Nachrichten davon aus, dass in Österreich rund 30.000 Gästebetten zu viel auf dem Markt sind.
In der Branche herrscht derzeit vor allem Verunsicherung. Schließlich ist noch nicht einmal klar, wer wann unter welchen Bedingungen wieder aufsperren darf. Naheliegend wäre, dass als erstes Selbstversorger-Appartments wieder bezogen werden dürfen, während die Frühstücksbuffets großer Gästehäuser noch länger geschlossen bleiben. Oder unter neuen Voraussetzungen wieder aufsperren.
So könnten in den Hotels Slots für das Frühstücksbuffet eingeführt werden, eine Art Blockabfertigung am Küchenbuffet also. Gruppe Nummer 1 sind die Frühaufsteher um 7 Uhr, eine Stunde später folgt Gruppe 2 und so weiter. Ziel der Übung ist es, nicht zu viele Gäste auf einmal im Raum zu haben.
Das Schreckensszenario für Hoteliers wäre ein totales Verbot für Frühstücksbuffets. „Wenn kein Frühstücksbuffet mehr erlaubt ist, brauche ich mehr Personal zum Bedienen. Gleichzeitig sind aber weniger Gäste im Haus. Wie soll sich das ausgehen?“, sagt etwa Martin Stanits, Sprecher der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).
Die Welt wird kleiner
Die Politik appelliert derzeit an die Österreicher, heuer Urlaub im eigenen Land zu machen. Auch um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Die Möglichkeiten, wegzufliegen, sind derzeit ohnehin begrenzt. Für immer mehr Länder gibt es Reisewarnungen, Airlines haben ihre Flotte mehr oder weniger gegroundet. Wann sich die Lage entspannt, wird die Entwicklung der Corona-Fälle in den einzelnen Ländern entscheiden. Es wird sich kaum ein Land neue Infektionsherde einschleppen wollen, weder durch Touristen aus dem Ausland noch durch eigene Staatsbürger, die in problematische Länder fahren. Daher dürften am schnellsten die Grenzen zwischen jenen Ländern wieder aufgehen, die das Virus am weitesten zurückgedrängt haben.
Stufenplan
Wer auf Nummer sicher geht, wird jetzt wohl einen Urlaub im eigenen Land buchen. Doch kann man heuer eigentlich wie gehabt im vollen Freibad am See liegen? Das bleibt abzuwarten. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hat für Ende April Details zur Öffnung der Tourismusbetriebe – und damit auch der Freibäder – versprochen.
Relativ klar ist dagegen schon, dass einem Wanderurlaub mit der Familie nichts im Weg steht. Vorausgesetzt man hält unterwegs die Abstandsregeln zu anderen Wandersleuten ein.
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