Signa Sports in Schieflage: Outfitter wurde bereits verkauft

René Benko
Outfitter ist von den finanziellen Turbulentzen bei Signa Sports nicht betroffen. Outfitter wurde Mitte Oktober verkauft.

Die von der Signa-Holding des Investors Rene Benko beherrschte Signa Sports United (SSU) und mehrere Töchter stehen der SSU zufolge vor Insolvenzanträgen. Die Tochter Tennis Point habe bereits einen solchen Antrag gestellt, teilte SSU am Freitag mit.

Andere Unternehmen, darunter auch die Muttergesellschaft Signa Sports United N.V., stünden davor, Insolvenzanträge zu stellen, hieß es weiter. Dies werde in den kommenden Tagen geschehen. Zu SSU gehören unter anderem der
britische Fahrrad-Onlinehändler Wiggle sowie Marken wie Fahrrad.de, Brügelmann, und Campz. Großaktionär ist die Signa-Gruppe des Tiroler Immobilieninvestors Benko, die unter anderem auch Eigner der Warenhauskette Galeria ist.Tennis Point hatte am Amtsgericht Bielefeld Antrag auf Insolvenz gestellt.

Das Gericht bestellte den auf die Einzelhandelshandelsbranche spezialisierten Sanierungsexperten Christian Gerloff zum vorläufigen Insolvenzverwalter, wie dessen Sprecher bestätigte. Tennis Point verfügt neben dem Online-Geschäft auch über Filialen.
 

Outfitter wurde verkauft

Outfitter ist von der Schieflage der Signa Sports United nicht betroffen. "Mit Closing zum 11. Oktober 2023 wurde die Outfitter Teamsport GmbH aus der Signa Sports United herausgekauft. Somit agiert die Outfitter Teamsport GmbH seit diesem Zeitpunkt unberührt der aktuellen Ereignisse rund um potenzielle Insolvenzen der Signa Sports United und ihrer Töchter", teilt Outfitter dem KURIER mit. "Dies bedeutet explizit, dass sowohl Outfitter.de als auch Ballside.de nach jetzigem Stand weiterhin ohne Implikationen ihren regulären Betrieb fortführen und ihren Kunden den gewohnten Service anbieten. Die alleinige Geschäftsführung der Outfitter Teamsport GmbH hat Philipp Majcher übernommen." Nachsatz: "Ferner bleibt nach aktuellem Plan der Gesellschaft auch zukünftig der Fokus auf den Bereich Online-Teamsport (Fußball, Basketball, Training & Fanware) bestehen."

Eigenkapitalspritze zurückgezogen

Benko hatte erst am Montag die Reißleine beim Online-Sportartikelhändler SSU gezogen, den er vor zwei Jahren an die New Yorker Börse gebracht hatte. Damals lag die Bewertung noch bei 3,2 Milliarden Euro. Signa habe die Zusage für eine Eigenkapitalspritze über 150 Millionen Euro zurückgezogen, hatte das Unternehmen zuletzt mitgeteilt.

Benkos Signa-Gruppe gehören auch zahlreiche Immobilien sowie die Warenhauskette Galeria. Die Immobilien-Branche steht indes unter Druck. Gestiegene Zinsen und damit anziehende Refinanzierungskosten, explodierende Materialpreise und die hohe Inflation machen Immobilienunternehmen, -entwicklern und
Investoren zu schaffen.

Die Warenhauskette Galeria, die Benko aus Karstadt und Kaufhof geschmiedet hatte, war zuletzt trotz
öffentlicher Hilfen erneut in die Schieflage geschlittert, das Insolvenzverfahren endete im Frühjahr. Dem digitalen
Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ zufolge schrieb die Warenhauskette im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 bei einem Umsatzplus von 1,3 Prozent einen operativen Verlust (Ebitda) von 77,3 Millionen Euro. Die Liquidität sei indes bis September auf 121 Millionen Euro abgeschmolzen. Signa hatte der Tochter im Zuge ihrer Sanierung Hilfen in Höhe von 200 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Ein Galeria-Sprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren.

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