Die liquiden Mittel reichen laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform für die Abdeckung der Kosten aus. Die Signa Prime hat für die weitere Verfahrensabwicklung derzeit 14,9 Millionen Euro zur Verfügung, benötigt aber nur 13,3 Mio. Euro. Die Signa Development benötigt 1,75 Millionen Euro und hat 3,1 Millionen Euro zur Verfügung.
- Wie viel Geld benötigt Signa für die Sanierung?
Zusätzlich werden für die Sanierung der Signa Prime und der Signa Development mindestens 350 Millionen Euro frisches Kapital benötigt, damit Signa die bestehenden Projekte fertigstellen kann. Entgegen allen Erwartungen wurde am Montag diese Frage noch nicht beantwortet. Eine Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen.
- Wer soll diese Kapitalspritze zur Verfügung stellen?
Die Alt-Aktionäre der beiden Gesellschaften, dazu zählen der deutschen Logistik-Unternehmer Karl-Michael Kühne, der französische Autoindustrielle Robert Peugeot und die Haselsteiner Familien-Privatstiftung um Hans Peter Haselsteiner. Sie können mit dieser Geldspritze ihr ursprünglich eingesetztes Kapital absichern. Im Gegenzug kassieren diese Geldgeber eine Verzinsung von neun Prozent.
- Was passiert, wenn Signa-Sanierungsvorstand Erhard Grossnigg das Geld bei den Investoren nicht auftreibt?
Dann drohen der Signa Prime und der Signa Development die Zerschlagung und der Abverkauf der Vermögenswerte, sprich der Beteiligungen und Immobilien. Das würde für die gesamte Signa-Gruppe den „Worst Case“ bedeuten. Denn im Falle einer Liquidation können in der Regel nicht jene Erlöse erzielt werden wie bei einer geordneten Abwicklung ohne Zeitdruck.
- Bis wann müssen die Signa-Gesellschaften einen Sanierungsplan vorlegen?
Beide Unternehmen haben bis zur sogenannten Sanierungsplantagsatzung am 18. März Zeit, den Gläubigern jeweils einen konkreten Sanierungsplan zur Abstimmung vorzulegen. Signa Prime und Signa Development bieten ihren Gläubigern jeweils 30 Prozent Quote. Diese ist innerhalb von zwei Jahren zu bezahlen. Dafür muss Signa Prime insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro aufbringen, Signa Development rund 355 Millionen Euro.
- Werden weitere Insolvenzverfahren erwartet ?
„Weitere Insolvenzverfahren einzelner Immobilien-Projektgesellschaften bzw. Service-Gesellschaften können zur Restrukturierung und Sicherung des Fortbestands der Unternehmensgruppe nicht ausgeschlossen werden“, teilen die Sanierungsverwalter Andrea Frühstorfer und Norbert Abel mit. Diese möglichen Folgepleiten „haben jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Fortbestand der Signa Prime und Signa Development“.
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