Signa Holding: Masseverwalter klagt Gusenbauer auf 4,89 Millionen Euro

Signa Holding: Masseverwalter klagt Gusenbauer auf 4,89 Millionen Euro
Laut Masseverwalter Christof Stapf habe Gusenbauer keine nachvollziehbaren Leistungsnachweise vorgelegt. Prozesse starten im April

Im Konkursverfahren der Signa Holding GmbH haben sich die Verbindlichkeiten bei 7,71 Milliarden Euro eingependelt. Ursprünglich waren 9,5 Milliarden Euro Forderungen angemeldet worden. Auch hat Masseverwalter Christof Stapf beim Wirtschaftsprüfer Deloitte ein Gutachten über den Zeitpunkt des Eintritts der Zahlungsunfähigkeit erstellen lassen. Deloitte kommt darin zum Schluss, dass die Signa Holding „mit längstens 30. November 2022“ zahlungsunfähig war. Tatsächlich konnte die Zahlungsunfähigkeit bis zur Konkurseröffnung am 29. November 2023 nicht mehr beseitigt werden. 

Indes konnte der Masseverwalter bisher Anfechtungsansprüche in Höhe von 2,76 Millionen Euro im Vergleichsweg einnehmen, weitere Anfechtungsklagen mit einem Streitwert von insgesamt 312,39 Millionen sind anhängig.  

So werden gegen Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer, ehemals Beirat der Signa-Holding, Anfechtungsansprüche in Höhe von 1,39 Millionen Euro erhoben, den Betrag soll er von der Holding erhalten haben. Laut dem vierten Bericht des Masseverwalters soll Gusenbauer in den letzten Jahren „keinerlei Sitzungen abgehalten und/oder die beiden Geschäftsführer der Schuldnerin nicht beraten“ haben. Da dem Masseverwalter kein Leistungsverzeichnis vorgelegt wurde, wird am 29. April 2025 bei Gericht die erste Tagsatzung abgehalten. 

Auch soll Gusenbauer über seine Beratungsfirma Gusenbauer Projektentwicklung & Beteiligung GmbH aus seiner „Tätigkeit“ weitere 3,5 Millionen Euro von der Signa Holding kassiert haben. Da dem Masseverwalter keinerlei „nachvollziehbaren Leistungsnachweise vorgelegt wurden“, wird auch in dem Fall der Klagsweg beschritten. Auch in diesem Fall startet der Prozess am 29. April.

Außerdem hat der Masseverwalter mehrere Millionen-Klagen gegen Gesellschaften aus dem Umfeld der Laura Privatstiftung eingebracht, die im Einfluss von René Benko stehen sollen. So fordert Stapf alleine von der Laura Privatstiftung 56 Millionen Euro aus Anfechtungstatbeständen.
 

Chrysler Building

Inzwischen konnte der Masseverwalter in Zusammenhang mit dem sanierungsbedürftigen New Yorker „Chrysler Building“ eine Einigung erzielen. „Es erfolgte nach den sehr langen und schwierigen Verhandlungen die Veräußerung der Anteile an der Signa International Holding GmbH an den Mitgesellschafter des Joint-Ventures“, heißt es im Bericht weiters. Der Verkaufserlös beträgt aber lediglich fünf Millionen Euro. Zugleich haben die bisherigen Chrysler-Building-Miteigentümer Aby Rosen und Michael Fuchs, beide RFR Holding LLC, mit Stapf eine Vereinbarung getroffen und  eine Konkursforderung gegen die Signa in Höhe von 48,83 Millionen Euro zurückgezogen.

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