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Doch Schadenfreude ist alles andere als angebracht. Die Insolvenz schädigt durchaus den Ruf Österreichs als Wirtschaftsnation, auch wenn die Vorgänge bei Weitem nicht an die immensen Immobilienprobleme in den USA anno 2008 oder jene Chinas heranreichen. Dort drohen weitaus größere Pleiten (etwa Evergrande). Denn es werden berechtigte Fragen gestellt: Wer hat was und wann gewusst und trotzdem weggeschaut, welche Verantwortung tragen Aufsicht, Wirtschaftsprüfer und Politik? Erste Anzeigen werden bereits eingebracht.
Und ganz konkret gibt es wie bei jeder Insolvenz viele Verlierer. Eigentümer und Investoren (die allerdings in den vergangenen Jahren hohe Gewinnausschüttungen erhalten haben) sowie natürlich auch Mitarbeiter, die ihre Jobs verlieren. Auch Baufirmen müssen um Zahlungen nun bangen, ebenso stehen zahlreiche Baustellen still, die betroffenen Bauarbeiter werden angesichts der Flaute am Hochbau und der Winterzeit nicht so rasch eine neue Beschäftigung finden.
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Die Insolvenz erschüttert auch die Immobilienbranche, die ohnehin seit Monaten unter mangelnder Nachfrage und hohen Kosten leidet. Signa wird kein Einzelfall bleiben, Benko war aufgrund des hohen eingegangenen Risikos nur der Erste. Vielleicht mag das eine oder andere Projekt nun günstiger auf den Markt kommen – ein Fall für Spekulanten und Glücksritter. Womit sich das Rad wieder von vorne zu drehen beginnt.
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