Siemens: Totalausstieg aus dem Atomgeschäft

Siemens: Totalausstieg aus dem Atomgeschäft
Peter Löscher, Chef des Indurstriekonzerns, bezeichnet die geplante Energiewende in Deutschland als "Jahrhundertprojekt".

Der Technologiekonzern Siemens lässt das Atomgeschäft fallen. "Das Kapitel ist für uns abgeschlossen", sagte Siemens-Chef Peter Löscher dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel laut einer Vorausmeldung vom Sonntag. Die Entscheidung sei die "Antwort" seines Unternehmens "auf die klare Positionierung von Gesellschaft und Politik in Deutschland zum Ausstieg aus der Kernenergie", sagte der aus Kärnten stammende Manager mit Blick auf die Atomkatastrophe von Fukushima.

Somit wird es nicht mehr zum geplanten Atom-Joint-Venture mit dem russischen Rosatom-Konzern kommen, sagte Löscher. Man wolle "auf anderen Feldern" mit den Partnern zusammenarbeiten. Einen gänzlichen Lieferstopp für AKW-Projekte wird es nicht geben. So werde Siemens weiterhin Komponenten wie Dampfturbinen liefern, die auch bei konventionellen Kraftwerken zum Einsatz ommen.

"Jahrhundertprojekt"

Die geplante Energiewende in Deutschland bezeichnete Löscher als " Jahrhundertprojekt". Das Ziel, den Ökostrom-Anteil bis zum Jahr 2020 auf 35 Prozent zu erhöhen, hält er für erreichbar. Auch in der Euro-Diskussion unterstützt Löscher den Kurs von Angela Merkel. "Wir stehen voll hinter der weiteren europäischen Integration und den Europazielen der Bundeskanzlerin." Gleichzeitig rechnet der Siemens-Chef nicht mit einem Zerfall der Eurozone. "Dieser Fall wird nicht eintreten. Davon bin ich überzeugt", so Löscher.

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