Siemens: Tausende Jobs wackeln

Im Rahmen seines Sparpakets wird Siemens unweigerlich Stellen streichen. Mehr als 10.000 Arbeitsplätze könnten betroffen sein.

Siemens prüft den Abbau tausender Arbeitsplätze. Das berichtet die Börsen-Zeitung. Im Rahmen eines für den Herbst bereits angekündigten Sparprogramms des Münchner Elektroriesen werde auch unweigerlich die Streichung von Jobs auf der Tagesordnung stehen, berichtet das Blatt (Dienstag) ohne Angaben von Quellen. Siemens wollte den Bericht am Dienstag nicht kommentieren. Laut Börsen-Zeitung könnten mehr als 10.000 Stellen betroffen sein.

Im Juli hatte Siemens-Chef Peter Löscher nach enttäuschenden Zahlen die Gewinnprognose mit einem dicken Fragezeichen versehen und für den Herbst ein Sparprogramm quer durch alle Sektoren angekündigt. Es gehe um die "Verbesserung von Kosten, Produktivität, Effizienz und Prozessen". Die konkreten Pläne sollen im Oktober mit Führungskräften erörtert und dann vorgestellt werden.

Mit dem Sparkurs will der Manager trotz des düsteren Ausblicks und hohen Preisdrucks die angeknackste Profitabilität wieder verbessern. Die Aktie legte am Vormittag leicht zu.

Hausgemachtes Probleme

Neben fehlendem Rückenwind aus wichtigen Ländern wie China machen Siemens hausgemachte Probleme zu schaffen. Komplett verschätzt hat sich der Vorstand etwa bei komplexen Netz-Anbindungen von Windparks in der Nordsee. Weil Siemens dem Zeitplan hinterherhinkt, schrieben die Münchner bis Ende Juni bereits rund 500 Mio. Euro in den Wind. Zudem haben sich die milliardenschweren Investitionen in das Umsatzwachstum aus eigener Kraft bisher nicht wie gewünscht ausgezahlt, hatte Finanzchef Joe Kaeser Ende Juli eingeräumt. Bei der internationalen Konkurrenz lief es teils deutlich besser. So profitierte etwa der US-Erzrivale General Electric von einem brummenden Industriegeschäft.

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