Selbstfahrendes Auto: "Keine Science Fiction mehr"
Hände weg vom Lenkrad: Der nächste Audi A8 soll ab 2017 bis zu 60 km/h völlig autonom fahren, verspricht der Hersteller. Aber wird er es auch auf öffentlichen Straßen dürfen? Fehlende Zulassungen und gesetzliche Hürden bremsen derzeit die Markteinführung der selbstfahrenden Autos in Europa.
In Kalifornien hat Audi bereits eine teilweise Zulassung erreicht. In Großbritannien und Schweden gibt es einige Teststädte, wo fahrerlose Autos fahren dürfen, Deutschland plant zumindest Teststrecken.
Volle Auftragsbücher
Autonomes Fahren zählt derzeit zu den größten Wachstumsmärkten in der Technologiebranche. Die Auftragsbücher von TTTech sind prall gefüllt: "Von einer Krise spüren wir absolut nichts", sagt Kopetz. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatzplus von 30 Prozent erwartet, im abgelaufenen Quartal wurde dies schon erreicht. Erst kürzlich stiegen General Electric (GE) und Infineon bei TTTech ein und beteiligten sich gemeinsam mit Großaktionär Audi an einer Kapitalerhöhung von 50 Millionen Euro. Geld, das in organisches Wachstum und in Übernahmen fließen soll.
Zukauf in Serbien
Am Dienstag wurde die Beteiligung beim serbischen IT-Engineering Spezialisten RT-RK unter Dach und Fach gebracht. Gemeinsam sollen Netzwerk- und Software-Lösungen für Industrie 4.0 forciert werden. Bereits jetzt würden 80 der 500 Ingenieure für TTTech-Projekte arbeiten. "Wir haben uns mit dem Deal auch Personal-Ressourcen eingekauft", sagt Kopetz. In Serbien gebe es eine hohe Technologiekompetenz und enge Kooperationen zwischen Wirtschaft und Universitäten.
Personalsuche
In Österreich werde die Personalsuche hingegen immer schwieriger. "Der Pool an hoch qualifizierten Technikern ist ziemlich ausgedünnt und es kommen demografisch bedingt einfach viel zu wenige Junge nach", klagt Kopetz. In den nächsten Jahren würden viele IT-Fachkräfte in Pension gehen und die Problematik noch einmal verschärfen. In Deutschland sei der Fachkräftemangel im Technologiebereich bereits dramatisch, der Wettbewerb um die besten Köpfe laufe längst global. Mit Gehältern wie in den USA könne ein mittelständisches Unternehmen wie TTTech aber kaum mithalten, so Kopetz.
Das Unternehmen, 1998 als Spin-Off der Technischen Universität Wien gegründet, beschäftigt aktuell 400 Mitarbeiter und setzte im Vorjahr 53 Millionen Euro um. 48 Prozent des Umsatzes entfällt auf die Autobranche, der Rest auf Hard- und Software-Lösungen für die Luft- und Raumfahrt. So kommt TTTech-Know-how etwa in der Boeing 787 oder im NASA-Raumschiff Orion zum Einsatz.
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