Selbst Putin kapiert's

Selbst Putin kapiert's
Kurzfristig geht es um Griechenland, langfristig um ein neues Finanzsystem.

Es mag zu viel verlangt sein, dass sich Europas Spitzenpolitiker jetzt schon Gedanken um die "Zeit danach" machen, wenn also Griechenland und Italien und Spanien und Portugal und Irland und all die wackelnden Banken dahinter endlich dauerhaft gerettet sein werden. Längst ist ja nicht klar, ob das überhaupt gelingt. Denn es regiert der nationalstaatliche Kleingeist.

Doch ein "more of the same" - Sparappelle, die verhallen, Schuldenbremsen, nur auf geduldigem Papier, Nord-Euroländer gegen die Süd-Peripherie - kann nicht funktionieren. Abgestraft wird derzeit nicht weniger als unser Finanzsystem, das im Kern auf geborgtem Wachstum, auf immer neuen Schulden basiert.

Auch der Glaube, die stärker werdenden Schwellenländer China, Indien, Brasilien oder Russland könnten allein die Weltwirtschaft in Schwung halten und die De-facto-Pleitiers USA, Eurozone und Japan durchfüttern, ist naiv. Ein radikaler Welt-Schuldenstopp muss her, sonst fällt unser aller Kartenhaus unweigerlich in sich zusammen und wann ist schon fast egal. Selbst Russlands Putin erkennt: Entwicklung auf Grundlage wachsender Schulden funktioniert nicht. Hört, hört!

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