Schweizer essen vermehrt im Ausland

Die Restaurant-Preise in Österreich oder Deutschland sind viel niedriger als in der Schweiz.
Gastronomie-Verband klagt Gastro-Tourismus über die Grenze.

Wegen des hohen Preisniveaus im Inland fahren immer mehr Schweizer nicht nur zum Einkaufen über die Grenze, sondern auch zum Essen. Der Schweizer Branchenverband Gastrosuisse schätzt, dass den Schweizer Gastronomen dadurch Einnahmen in Milliardenhöhe entgehen, berichtet der Tagesanzeiger.

Laut einer Umfrage der Gastrosuisse gab gut ein Drittel der Befragten an, im ersten Quartal 2015 mindestens einmal bei privater Gelegenheit im benachbarten Ausland, also Italien, Frankreich, Deutschland oder Österreich, gegessen zu haben. 13 Prozent davon nahmen sechs Mahlzeiten oder mehr im Ausland ein, gingen also regelmäßig über die Grenze, um auswärts zu essen.

Feste und Feiern

Die meisten Menschen gehen in größeren Gruppen essen, was Gastrosuisse damit erklärt, dass zunehmend mehr Feste und Feiern ins Ausland verlegt werden. Das sei "besonders problematisch für die Schweizer Wirte", wird Verbandspräsident Casimir Platzer im Tagesanzeiger zitiert. Denn gerade größere Bankette, Geburtstage und Taufen würden im Schweizer Gastgewerbe für Auslastung sorgen.

Ein Restaurantbesuch im Ausland (4-Gang-Menü) kostet laut Studie durchschnittlich 42,30 Franken (ca. 40 Euro) pro Gast und liegt damit deutlich unter dem Schweizer Preisniveau. ­Hochgerechnet kommt Gastrosuisse auf knapp 4 Milliarden Franken, die der Schweizer Gastronomie damit jährlich entgehen. Zum Vergleich: Beim Einkaufstourismus fließen dieses Jahr geschätzte sechs Milliarden Franken ins Ausland ab.

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