Schweighofer Holz holt Umwelt-Experten an Bord

Forstwirtschaft in Rumänien
Michael Proschek-Hauptmann soll Streit mit Umweltschützern schlichten helfen.

Der österreichische Holzindustrielle Schweighofer, der in Rumänien wegen des Kaufs von angeblich illegal geschlägertem Holz von Umweltorganisationen heftig kritisiert wird, geht in die Offensive: Das Unternehmen hat Michael Proschek-Hauptmann, seit 2008 Geschäftsführer des Umweltdachverbandes, abgeworben.

Schweighofer Holz holt Umwelt-Experten an Bord
Mag. Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer Umweltdachverband, Strozzigasse 10/7–9, 1080 Wien Telefon: +43 (0) 1/401 13 – 30 Mobil: +43 (0) 664/ 24 69 028 Fax: +43 (0) 1/401 13 - 50 E-Mail: michael.proschek@umweltdachverband.at honorarfrei
Der studierte Biologe, der mit 1. März bei Schweighofer beginnt, soll die Kommunikation mit den Umweltgruppen verbessern und den seit fast zwei Jahren währenden heftigen Streit beilegen helfen. Der WWF wirft Schweighofer vor, Holz "illegaler Herkunft" in seinen Werken zu verarbeiten. Das heißt: Holz aus den geschützten Urwäldern Rumäniens, Holz aus verbotenen Kahlschlägen, Holz aus Naturschutzgebieten. Schweighofer hat dies stets bestritten. Nach mehreren Beschwerden des WWF hat FSC (Forest Stewardship Council), das Gütesiegel für nachhaltig geerntetes Holz vergibt, Schweighofer rausgeworfen. Derzeit muss der Holzindustrielle die Säge- und Plattenprodukte ohne FSC-Siegel verkaufen. Proschek-Hauptmann ist für diesen Job prädestiniert. Immerhin war er auch für internationale Non-Profit-Organisationen im Bereich Forst-Zertifizierung tätig. Er weiß also, was FSC braucht. Und Schweighofer will ja wieder um das nachhaltige Forst-Pickerl ansuchen. FSC-Mitglieder sind neben Umweltgruppe wie WWF und Greenpeace auch der Papier-Multi Mondi und Tetra Pak. Nachfolger von Proschek-Hauptmann im Umweltdachverband wird Gerald Pfiffinger, zurvor Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

Kontroll-System

Schweighofer versucht nun, nicht nur die Gesprächsbasis mit den Umweltschützern zu verbessern, sondern auch den Weg des Holzes vom Wald zu den Werken transparent zu machen. Dazu werden bis Ende des ersten Quartals 2017 alle Liefer-Lkw mit GPS-Tracking ausgestattet. Damit soll die Herkunft des Holzes exakt kontrolliert werden können. Der WWF bleibt skeptisch, zumal er Belege über angeblich manipulierte GPS-Daten hat.

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