Schweden und Dänen: Kronen statt Euro

Rückkehr zur Drachme hätte viele fatale Folgen
Zehn Jahre nach der Einführung des Euro wollen Schweden und Dänen weiterhin ihren Landeswährungen treu bleiben.

Schweden und Dänemark sind Mitglieder der Europäischen Union, auf den Euro als Zahlungsmittel haben beide Länder jedoch verzichtet. Dänemark hat schon vor der Einführung der Gemeinschaftswährung klargestellt, dass es nicht an einem gemeinsamen Währungsraum teilnehmen werde. Schweden hatte den Euro in einem Referendum im Jahr 2003 abgelehnt. Heute, zehn Jahre nach Einführung des Euro halten beide Länder weiterhin an ihren jeweiligen Kronen fest: Rund 88 Prozent der Schweden und 71 Prozent der Dänen äußerten in Meinungsumfragen den Wunsch, die nationalen Währungen sollten erhalten und nicht gegen den Euro getauscht werden.

Schweden

In Schweden lag das Wachstum der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal bei 4,6 Prozent und damit weit über dem Vergleichswert in der Eurozone von 0,2 Prozent. Der Handelsüberschuss des Landes stieg im Oktober um fast 42 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Für das Jahr 2012 rechnet die Zentralbank in Stockholm allerdings nur noch mit einem Wachstum von 1,3 Prozent. Um von den Auswirkungen der Schuldenkrise in der Eurozone nicht zu hart getroffen zu werden, will die schwedische Regierung nach den Worten von Finanzminister Anders Berg in die gemeinsamen Anstrengungen der Euro-Länder eingeweiht werden.

Dänemark

In Dänemark fallen die Wirtschaftsdaten derzeit nicht so günstig aus. Im dritten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent. Sollte die Negativentwicklung auch im vierten Quartal anhalten, fällt das Land nach den technischen Parametern in eine Phase der Rezession. Das staatliche Haushaltsdefizit dürfte 2012 in Dänemark bei 5,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen und die 100-Milliarden-Kronen-Grenze überschreiten (rund 13,5 Mrd. Euro). Die dänische Krone ist derzeit an den Euro gebunden, hat aber eine Schwankungsbreite von 2,25 Prozent.

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