Schwächelnde Boomländer? "Ruhig bleiben"

Kurs­einbruch, Währungsabsturz und Co.: "Ein günstiger Moment, um einzusteigen", sagt ein Vermögensexperte.

Aufstrebende Länder wie Brasilien, Indien oder China schoben in den letzten Jahren fast im Alleingang das globale Wirtschaftswachstum an. Jetzt haben die Shootingstars zu kämpfen. Wachstumsschwäche, Kurs­einbruch, Währungsabsturz.

Mark Mobius lässt das alles kalt: „Ein günstiger Moment, um einzusteigen“, sagte der 77-jährige Asien-Altmeister vom Vermögensverwalter Franklin Templeton. „Reagieren Sie nicht auf die Schlagzeilen. Sie machen sich nur verrückt“, riet der Anlageprofi bei der Diskussion, zu der die 3-Banken-Generali Investment-Gesellschaft (3BG) beim Forum Alpbach geladen hatte.

Für die Vergangenheit hat der US-Amerikaner recht. 1998 waren Aktien in Schwellenländern für acht Prozent des globalen Börsenwerts verantwortlich. 2013 sind es 35 Prozent. Sollte sich Chinas Wachstum nun auf 7 Prozent abkühlen, so steigt die Wirtschaftsleistung immer noch um unglaubliche 1000 Mrd. Dollar pro Jahr.

Wie bewahren wir trotz Krise den Zusammenhalt in der Gesellschaft? Dem ging der Wiener Universitätsprofessor und Sozialpolitiker Wolfgang Mazal im Gespräch mit 3BG-Geschäftsführer Gustav Dressler und KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter nach. Staatsschulden, Bankenrettung, Arbeitslosigkeit, Bildungsmisere: Überall ortet er die „Ausweitung des Öffentlichen“ auf Kosten persönlicher Wahlfreiheit. „Nehmen wir selbst Verantwortung wahr“, fordert Mazal: „Früher fühlten sich Unternehmer verpflichtet, Menschen in Lohn und Brot zu halten“. Arbeitnehmer sollten im Gegenzug offen sein für eine ertragsabhängige Entlohnung.

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