Schuh-Riese CCC kommt nach Österreich

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Der polnische Schuhriese CCC plant 100 neue Filialen. Auf dem heimischen Markt wird es noch enger.

Der polnische Schuhhändler CCC will in Österreich mit billigen Tretern Fuß fassen. Im Juli wird das erste Geschäft in der Wiener Donaucity eröffnet, im Laufe des Jahres folgen weitere in der Bundeshauptstadt (Wien Mitte The Mall und Zentrum Simmering). Binnen zehn Jahren will der an der Warschauer Börse notierte Konzern ein Filialnetz mit 100 Standorten in Österreich aufziehen.

CCC hat in Osteuropa mehr als 700 Läden und ist die Nummer eins in Polen. Unternehmensgründer Dariusz Milek zählt zu den reichsten Männern seines Landes. Im Vorjahr hat er 20 Millionen Paar Schuhe in neun Ländern verkauft und mehr als 300 Millionen Euro umgesetzt. Seine Schuhe produziert CCC selbst – laut eigenen Angaben 5000 Paar täglich allein in Polen. Der Großteil der Produktion kommt aber freilich aus Fernost.

Österreichische Schuhhändler sehen den Neuankömmling aus Polen skeptisch. Die Umsätze der Branche verharren seit Jahren bei der 1,27 Milliarden Euro Marke, Kunden wandern ins Internet ab. Seit 2010 haben Onlinehändler ihre Umsätze verdreifacht. Neue Geschäfte gibt es kaum. Zuletzt ging der kanadische Anbieter Aldo an den Start, der bis zu 15 Läden in Top-Lagen eröffnen will. „Aldo schafft es mit wenigen Geschäften profitabel zu sein. Eine flächendeckende Expansion würde gar keinen Sinn machen“, sagt Michael Oberweger vom Standortberater RegioPlan.

Österreich ist gesättigt“, sagt selbst Gerald Zimmermann, der das Geschäft von CCC in Österreich aufziehen soll. „Aber andererseits gibt es seit 20 Jahren so gut wie nichts Neues am Markt.“ Der CCC-Österreich-Chef kennt die Branche – 16 Jahre war er in der Stiefelkönig-Geschäftsführung, sechs Jahre bei Humanic für Osteuropa zuständig. Mit CCC konkurriert er mit Billiganbietern wie Deichmann, Vögele, Reno oder Jello.

In Österreich teilen sich traditionell fünf Händler 70 Prozent des Marktes untereinander auf. Branchenprimus ist die Leder&Schuh-Gruppe (Humanic, Jello, Shoe4You, Dominici, Corti, Stiefelkönig). Nummer zwei ist das deutsche Familienunternehmen Deichmann, gefolgt von ANWR Garant, Ringschuh und Salamander.

Nervöse Händler

„Die Branche ist derzeit wirklich angeschlagen“, sagt es Salamander-Chef Klaus Magele geradeheraus. Grund dafür ist das schlechte Wetter, das Sommerschuhe wie Blei in den Regalen liegen lässt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der erste Händler die Nerven verliert, den Sommerschlussverkauf einläutet und damit Margen vernichtet.

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