Schon eine Million Erwerbstätige über 50

Österreichs Arbeitsmarkt wird immer "reifer". Die Anzahl der Beschäftigten bleibt konstant.

Die Zahl der Beschäftigten in Österreich wird bis zum Jahr 2030 relativ konstant bleiben, allerdings gibt es deutliche Veränderungen bei der Altersstruktur und beim Frauenanteil. Laut aktueller Analyse der Statistik Austria steigt der Altersschnitt vor allem in den nächsten Jahren deutlich an. Grund: Die Jahrgänge 1963 bis 1967 waren die mit Abstand geburtenstärksten in Österreich ("Baby-Boomer"). Zugleich sinkt die Zahl der jüngeren Arbeitnehmer wegen Geburtenrückgang und späterem Berufseintritt.

Schon eine Million Erwerbstätige über 50
Altersstruktur der Erwerbstätigen 2013, 2030 und 2050 - Tortengrafiken; Veränderung der Zahl der Erwerbstätigen 2050 gegenüber 2013 nach Bundesländern - Österreichkarte Grafik 0143-15-Arbeitsmarkt.ai, Format 88 x 108 mm
Laut Statistik Austria übersteigt die Zahl der Erwerbspersonen, die über 50 Jahre alt sind, schon heuer erstmals die Millionen-Grenze. Bis 2020 klettert sie auf über 1,1 Millionen. Der Anteil der Erwerbstätigen über 44 Jahre steigt von aktuell 37,5 Prozent auf 41,6 Prozent. Die Betriebe müssen sich daher auf einer älter werdende Belegschaft einstellen. Manche Experten rechnen auch mit einem zunehmenden Fachkräftemangel, wenn die "Baby-Boomer"-Generation in Pension geht.

Ingesamt bleibt die Zahl der Beschäftigten in Österreich bis zum Jahr 2050 relativ konstant. 2013 waren in Österreich 4,142 Millionen Menschen erwerbstätig, bis zum Jahr 2030 soll diese Zahl leicht um 0,8 Prozent steigen. Bis 2050 geht die Statistik Austria von einem Anstieg um drei Prozent auf 4,249 Millionen Menschen aus.

Kärnten schrumpft

Die Prognosen spiegeln auch die erwartete Zu- und Abwanderung der Bevölkerung wider. Dadurch ergeben sich doch erhebliche Bundesländer-Unterschiede. Während die Zahl der Beschäftigten in Wien - vor allem durch Zuwanderung - um 17 Prozent steigen dürfte, wird in Kärnten ein Minus von 16 Prozent prognostiziert. Weniger Arbeitnehmer heißt auch weniger Beitragszahler für die Sozialversicherung, was sich regional ebenfalls unterschiedlich auswirken wird.

Neben Wien wird auch für Tirol, Vorarlberg (bis 2050 je + 6 Prozent) und Niederösterreich (plus +3 Prozent) ein Zuwachs erwartet. Demgegenüber gibt es neben Kärnten bei der Beschäftigung das größte Minus im Burgenland (-6 Prozent) und der Steiermark (-5 Prozent). In Oberösterreich (-1 Prozent) und Salzburg (-2 Prozent) gibt es nur leichte Rückgänge.

Weiter steigen wird die Erwerbsbeteiligung der Frauen, die insbesondere bei den Älteren noch unter dem EU-Durchschnitt liegt. Ihr Anteil dürfte von akutell 44,8 Prozent bis zum Jahr 2050 auf 47,1 Prozent steigen, erwarten die Statistiker.

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