Schoeller-Bleckmann hat Kassen für Zukäufe gut gefüllt

APA8655998-3 - 25072012 - TERNITZ - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Illustration zum Thema Gleichberechtigung Mann - Frau. Im Bild: Ein weiblicher Lehrling bei der Arbeit an einer Drehmaschine am Dienstag, 17. Juli 2012, in der Lehrwerkstätte in der Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO), in Ternitz (gestellte Szene). APA-FOTO: ANDREAS PESSENLEHNER
Der Ölfeldausrüster SBO verdient heuer zwar viel weniger, geht aber trotzdem auf Einkaufstour.

Der österreichische Zulieferer für die Ölförder-Industrie, Schoeller-Bleckmann, aus Ternitz, leidet schwer unter den niedrigen Ölpreisen. Öl kostet heuer im Durchschnitt nur halb so viel wie 2014, die Ölkonzerne haben daher ihre Investitionen in Ölsuche und -produktion stark reduziert. Das trifft den heimischen börsenotierten Konzern stark: In den ersten neun Monaten sank der Umsatz um 27,8 Prozent auf 257,6 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen brach um 46,5 Prozent auf 55 Millionen Euro ein. Einen Sparkurs hat die SBO schon 2014 eingeleitet. "Es war erkennbar, dass 2015 schweirig wird", sagt SBO-Chef Gerald Grohmann. Fast ein Viertel der weltweit 1600 Miarbeiter mussten gehen, 50 davon in Österreich. Kostenreduktionen brachten auch die Fusion der beiden US-Töchter und die Zusammenlegung der Standorte in Großbritanninen.

Wachstumspläne

Grohmann geht dennoch mit Optimusmus in die Zukunft. "Wenn wir schon in unseren Standorten nicht wachsen können, werden wir zukaufen. Wir sind intensiv auf Akquisitionssuche", sagt Grohmann zum KURIER. Interessant für SBO seien jetzt weniger Ölsuch-Ausrüster sondern "Well Completio"-Unternehmen, das heißt, Firmen, die Einbauten für die Ölförderung benötigten. 2014 hat SBO schon die kanadische Ressource Well Completion gekauft. "Das ist eine Startplattform für uns. Rund um diese Akquisition wollen wir weiter wachsen", erklärt der SBO-Chef.

Geld für die Zukäufe hat er genug. Der Free Cashflow ist mit 70,9 Millionen Euro Ende September so hoch wie nie zuvor. Möglich war dies, weil die SBO weniger investiert hat, als sie abschreiben musste und zudem die Lagerbestände reduzieren konnte.

Dennoch waren die Wertberichtigungen in den ersten neun Monaten nicht gerade wenig. Um 21,7 Millionen wurden Firmenwerte abgeschrieben und um 1,9 Millionen Euro Sachanlagen. Dies konnte allerdings durch die Bewertung von Optionsverbindlichkeiten, die im dritten Quaratal einen Ertrag von 21,7 Millionen Euro brachten, weitgehend wettgemacht werden.

Zu einer Dividende für 2015 will Grohmann noch keine Angaben machen. "Darüber entscheiden wir Anfang nächsten Jahres."

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